Kaarst 100 Jahre Frauengemeinschaft

Kaarst · 1911 gründete sich die Katholische Frauengemeinschaft Büttgen. Populär wurde sie vor allem durch ihre selbst gestalteten Karnevalssitzungen. An diesem Wochenende wird "Geburtstag" gefeiert.

 Der Büttgener Pastor Plog unternahm mit dem damaligen "Mütterverein" und der heutigen kfd aus Kaarst im Juni 1952 eine Ausflug nach Bornhofen an den Rhein.

Der Büttgener Pastor Plog unternahm mit dem damaligen "Mütterverein" und der heutigen kfd aus Kaarst im Juni 1952 eine Ausflug nach Bornhofen an den Rhein.

Foto: Privat

Die Katholische Frauengemeinschaft Büttgen mit derzeit 390 Mitgliedern feiert am Wochenende ihr 100-jähriges Bestehen. Die Bezeichnung "Katholische Frauengemeinschaft" existiert erst seit 1968. Die Umbenennung ist ein Zeichen dafür, dass die Frauen mit der Zeit gegangen sind. 1911, bei der Gründung, hatte es sich noch um eine "Jungfrauen-Congregation" gehandelt, wie sie ab 1850 zunächst in Nordfrankreich gegeben hat.

Frauenmesse eingeführt

Vor 100 Jahren lebte in der Gemeinde Büttgen rund 2500 Menschen. Während die Männer sich in ihren Schützenzügen und in Sportvereinen begegneten, hatten die Frauen bis auf das jährliche Schützenfest und den Feuerwehrball kaum Gelegenheiten, sich zu vergnügen und auszutauschen. Gleichwohl war "die Förderung der Tugend und Frömmigkeit" vor 100 Jahren der Hauptzweck der Gründung der "Jungfrauen-Congregation". Während der Nazi-Diktatur ruhten alle Aktivitäten, erst 1951 ging es wieder los. Anfangs wurde sehr wenig unternommen. Das sollte sich im Laufe der folgenden Jahre ändern. Pfarrer Gerhrd Kolmschot führte Anfang der 1970er Jahre die Frauenmesse ein – eine kleine Sensation für die damalige Zeiten.

Populär durch Karneval

Die Frauen unternahmen zahlreiche Ausflüge, organisierten Einkehrtage. So richtig populär wurde die Katholische Frauengemeinschaft durch den Karneval. Ursprünglich waren die selbstgestalteten Sitzungen nur für Mitglieder gedacht. Aber bald war die kfd-Sitzung ein Muss für alle Frauen. Das spülte auch Geld in die Kassen der Frauen – Geld, mit dem sie andere Frauen unterstützten. So halfen sie ausländischen Frauen im Neusser Abschiebegefängnis. Die erste Vorsitzende nach dem Zweiten Weltkrieg, Elisabeth Thoeren, führte eine Mutter- und KindSpiel- sowie eine Mutter- und-Kind-Gymnastikgruppe ein. Im Jubiläumsjahr präsentieren sich die Frauen unter dem Vorsitz von Margit Pütz als harmonische, lebendige und fest gefügte Gemeinschaft. Die betagten Mitglieder werden regelmäßig von den jüngeren Frauen besucht. Gefeiert wurde gestern im Pfarrzentrum: Beim "Bunten Abend" hielt Reimredner Hermann Josef Maassen die Laudatio. Viele "Eigengewächse" wie die "Büttscher Mädels" oder das kfd-Ballett sorgten auf der Bühne für Stimmung.

Offiziell und feierlich geht es dann am Sonntagvormittag weiter: Nach der Festmesse um 10 Uhr wird es einen Empfang im Pfarrzentrum geben. Bei dieser Gelegenheit wird die 54-seitige Festschrift von Egon Vossen vorgestellt.

(NGZ)
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