Jugend-Luftsporttag Vom Fallschirmsprung bis zum Kunstflug

GREFRATH · Was der Luftsport alles bietet, das konnten Jugendliche beim „Airlebnis 2019“ auf dem Grefrather Flugplatzt erfahren. Der Aeroclub NRW und die Jugendgruppe vom LSV Grenzland richteten die Veranstaltung mit 65 Teilnehmern aus.

 Fallschirmspringer sind bereit zum Einstieg in die Propellermaschine. Sie bringt sie in wenigen Minuten auf 3000 Meter Höhe.

Fallschirmspringer sind bereit zum Einstieg in die Propellermaschine. Sie bringt sie in wenigen Minuten auf 3000 Meter Höhe.

Foto: Wolfgang Kaiser

„Stell dich da drauf und dann erst einmal stehen bleiben“, ordnet Sven Carlsbach an und deutet auf den Tritt am Flügel der Extra 330 LT. David Schertel, der bereits mit einem Fallschirm ausgerüstet ist, kommt der Aufforderung nach und hört aufmerksam zu, wie ihm der Besitzer das richtige Einsteigen in die rote Kunstflugmaschine erklärt. Einfach irgendwie reinklettern, das geht nämlich nicht. Dem weiteren vorsichtigen Tritt auf den Flügel folgt der eigentliche Einstieg. „Das ist wie in die Badewanne einsteigen“, sagt Carlsbach und deutet auf die beiden Strahlrohre, an denen sich der Mitflieger festhalten und dann in den Sitz gleiten lassen soll.

Kaum dass David Platz genommen hat, prüft Carlsbach den Sitz des Fallschirms und schnallt den 15-Jährigen an. Das Klicken der Gurte ist zu hören. „Beim Abschnallen nicht die Gurte nach hinten werfen. Hinter dir befindet sich sehr teures Glas. Und das da ist die Kotztüte“, erklärt Carlsbach mit einem Augenzwinkern, bevor er selber vom Flügel steigt und dem Piloten Bastian Koppen das Zeichen gibt, die Haube zu schließen. „Wir werden nur das ganz normale Prüfungsprogramm mit seinen Figuren wie Looping, Rollen und Turns fliegen“, sagt der Motorkunstflugpilot, bevor er den Motor startet. Der Propeller beginnt sich zu drehen, und die Maschine bewegt sich langsam in Richtung Start auf dem Flugplatz Niershorst.

Dort herrscht bereits ein reges Treiben. Eine Maschine startet nach der anderen. Motorflieger und Ultraleichtflieger wechseln sich ab. Dazwischen kommt es zu Starts von Segelfliegern und immer wieder rollt die große Propellermaschine an den Hangars vorbei, wobei deren Insassen ihren Kollegen am Boden zuwinken. „Da sind unsere Fallschirmspringer drin“, sagt Jan Eikmeier, Landesjugendleiter der Luftsportjugend im Aeroclub NRW. Der Niershorst ist zum zweiten Mal der Austragungsort vom „Airlebnis“. Bereits zum zehnten Mal veranstaltet die Luftsportjugend vom Aeroclub diese Veranstaltung. Dabei kommen junge Piloten im Alter bis zu 25 Jahre einmal im Jahr auf einem Flugplatz in NRW zusammen, um andere Luftsportarten kennenzulernen und auszuprobieren.

Diesmal ist die Jugendgruppe vom Luftsportverein Grenzland der Ausrichter. „Wir bieten hier Ballonfahrten, Modellflug, Fallschirmspringen, Kunstflug im Segel- und Motorflugbereich sowie normales Segel- und Motorfliegen an“, erklärt Boris Lananken, Geschäftsführer vom Aeroclub. Dazu kommen Angebote wie Flugsimulatoren und Raketenbau als auch Vorträge zu flugtechnischen Themen. Für jede Menge Spaß sorgen zudem der Bungee-Run und die Hindernisbahn.

Unterdessen trudeln die nächsten Springer an ihren Fallschirmen zu Boden, während die beiden Kunstflugzeuge ihre Figuren am Himmel fliegen. Den ersten Fallschirmsprung seines Lebens hat Philip Hanuschik so gerade erlebt. „Das war gigantisch. Man ist 3000 Meter hoch, die Tür geht auf und man springt. Der Luftdruck, wenn man auf dem Bauch liegt und in Richtung Erde unterwegs ist, ist schon enorm“, beschreibt der 19-Jährige, der seit zwei Jahren Segelflieger ist, seinen Sprung. Nicht weniger begeistert ist Bastian van Heumen von seinem Motorkunstflug. „Es dauerte drei Minuten, dann hatten wir die Kunstflugbox, wie der Luftraum zwischen 1000 und 5000 Fuß genannt wird, erreicht, und es ging los. Wir hatten beim Start alles genau besprochen. Es war einfach nur klasse, wobei ich sagen muss, als ich ausstieg, war mir schon ein wenig übel“, erzählt der 16-Jährige voller Begeisterung. Thomas Konings schwärmt von den fünf Loopings, den zwei Rollen und drei Turns, die er in der Luft erlebt hat.

 Vier Nachwuchsflieger auf dem Flugplatz Niershorst (von links): Hendrik Heckmann, Moritz Cronjäger, Christen Hupperten und Robin Barzen.

Vier Nachwuchsflieger auf dem Flugplatz Niershorst (von links): Hendrik Heckmann, Moritz Cronjäger, Christen Hupperten und Robin Barzen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Lisa Hekers wartet derweil auf ihren Kunstflug mit dem Motorflugzeug. „In einer halben Stunde geht es los. Die Einweisung habe ich schon bekommen“, erzählt die 17-Jährige, die Segelfliegerin ist und es toll findet, dass das „Airlebnis 2019“ die Möglichkeit gibt, auch die anderen Flugsparten auszuprobieren.

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