Jüchen Zwei Grundschulen fusionieren

Jüchen · Die Grundschule Hochneukirch und die Janusz-Korczak-Grundschule in Otzenrath wollen zum kommenden Schuljahr einen Verbund gründen. Damit entgeht der kleinere Standort in Otzenrath der Schließung. Denn die Schülerzahlen in Jüchen sinken weiter.

 Heute noch zwei, bald aber wohl eine Schule: Die Grundschule Hochneukirch (li.) und die Janusz-Korczak-Grundschule.

Heute noch zwei, bald aber wohl eine Schule: Die Grundschule Hochneukirch (li.) und die Janusz-Korczak-Grundschule.

Foto: M. Reuter, Raupold

Der Entschluss war einstimmig. Die Schulkonferenz der Janusz-Korczak-Grundschule in Otzenrath nahm in der vergangenen Woche das Angebot an, mit der Grundschule Hochneukirch einen Grundschulverbund einzugehen. Das bestätigte die Schulleiterin Irmgard Burg gestern. Wenn Schulausschuss, Rat und Bezirksregierung dem zustimmen, wird es zum Schuljahr 2012/2013 nur noch drei Grundschulen in der Gemeinde geben — aber an fünf Standorten (siehe Info). Der Entschluss, eine Verbundschule zu gründen, bewahrt wohl die Otzenrather davor, in den kommenden Jahren schließen zu müssen. Das legen Anmeldezahlen und die Prognose über die Schülerentwicklungszahlen nahe.

Zahl der Schüler sinkt 2015

Die Janusz-Korczak-Grundschule verzeichnete im Oktober 20 Anmeldungen. Das sind zwei mehr, als benötigt werden, um eine neue Eingangsklasse bilden zu dürfen. Demnach werden in Otzenrath ab dem kommenden Schuljahr noch 100 Kinder die Grundschule besuchen. Im laufenden Schuljahr sind es noch 118, aber mit dem vierten Jahrgang verliert die Schule ihren einzigen doppelten Zug. In Hochneukirch gab es in diesem Jahr 41 Anmeldungen, das reicht locker für zwei Eingangsklasse. Die Zahl der Schüler steigt auf 186 in acht Klassen. Für das kommende Schuljahr hatten beide Standorte demnach genügend Anmeldungen.

Die Schülerentwicklungszahlen zeigen aber, dass es spätestens 2015 eng geworden wäre für die Janusz-Korczak-Grundschule. Dann sinkt die Zahl an Erstklässlern nämlich auf 168. "Auf Dauer bringen Otzenrath, Holz und Spenrath keine 18 Schüler zusammen", sagt Bernhard Krahwinkel, Leiter des Schulamtes der Gemeinde. Auch der Vorschlag der Landesregierung, die Grenze auf 15 Schüler zu senken, hätte Otzenrath kaum geholfen, mutmaßt Krahwinkel. Die Schließung wäre die Folge gewesen. Das verhindert nun der Entschluss, eine Verbundschule zu gründen. "Beide Standorte bleiben so erhalten", erklärte Bürgermeister Harald Zillikens unserer Zeitung. Er möchte keine Schulstandorte aufgeben. "Nach den jetzt bekannten Regeln gehen wir davon aus, dass wir alle Standorte mittelfristig halten können. Das hängt aber auch von der Entwicklung der Anmeldezahlen ab."

Für die beiden Grundschulen steht nun die Zusammenlegung an. Künftig wird es im Verbund eine gemeinsame Schulleitung und eine Schulkonferenz geben. Der Gemeinderat muss entscheiden, wo der Haupt- und wo der Teilstandort eingerichtet werden. Außerdem müssen Lehrpläne und Abläufe angeglichen werden.

(RP)
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