Garzweiler Zum Tulpensonntag: Ein Lindwurm als Tausendfüßler

Garzweiler · Ohne Großwagen, dafür mit viel Liebe zum Detail und tollen Fußgruppen feierte Garzweiler den Straßenkarneval. Nur das Kinderprinzenpaar wurde vermisst. Die Organisatoren hoffen auf das nächste Jahr.

 Ohne Wagen, aber mit viel Liebe gestalteten die Garzweiler Narren ihren Tulpensonntag. Als Fußgruppen zogen sie durch den Ort.

Ohne Wagen, aber mit viel Liebe gestalteten die Garzweiler Narren ihren Tulpensonntag. Als Fußgruppen zogen sie durch den Ort.

Foto: Michael Reuter

Der närrische Lindwurm in Garzweiler hat sich zum Tausendfüßler gewandelt. Wegen hoher Auflagen vom Tüv konnten für den Karnevalszug keine großen Wagen mehr gebaut werden. Deswegen wollte aber kein Jeck auf seine Teilnahme verzichten. Und so zogen am Sonntag Nachmittag 14 Gruppen zu Fuß durch den Ort.

Das Wurfmaterial wurde in Anhängern, Boller- oder Einkaufswagen transportiert, und auch auf der kleinsten Karre war noch Platz für eine Musikanlage mit Partymusik. Mit "Helau" und "Halt Pohl" forderten die Zuschauer Kamelle. Als Vogelscheuchen verkleideten sich Pioniere und weitere Schützen aus Jüchen. Zum fünften Mal war die Gruppe dabei. "Bisher sind wir immer kunterbunt gegangen, doch dieses Mal wollten wir ein einheitliches Kostüm", sagte Ralph Brenneke. Hauptbestandteil ihrer Verkleidung war ein Kartoffelsack, verziert mit Blumen.

Bei den Vogelscheuchen flogen nicht nur Süßigkeiten, sondern auch deftige Blutwurst in die Menge. Bei den Bienen und Imkern gab's dagegen mit Bonbons und Schokoriegeln nur Süßes zu fangen. Der Freundeskreis marschiert bereits seit zehn Jahren beim Karnevalszug mit und hatte sich auch für dieses Mal wieder eine Kostümierung überlegt, die es ihrer Meinung nach so noch nicht gegeben hat.

Dem Thema Märchen wandte sich ein Frauenstammtisch aus Garzweiler zu. Ihr aktuelles Motto "Jüchen hat keine Berge, dafür Schneewittchen und ganz viele Zwerge" zierte ihren Anhänger. Auch am Straßenrand zeigten Zuschauer Kreativität bei ihrer Kostümierung, etwa als Albert Einstein oder Paketdienstfahrer in kurzen Hosen.

Rund eineinhalb Stunden zog der Karnevalzug durch Garzweiler. Den Schluss bildete wie gewohnt der Elferrat. "Auch wenn auf die Karnevalswagen verzichtet werden musste, haben alle wieder mitgemacht", freute sich Zugleiter Axel Kusch. Für das kommende Jahr wünscht er sich endlich wieder ein Kinderprinzenpaar.

(RP/ila)
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