Jüchens Bürgermeister Harald Zillikens fordert Tagebauloch rasch verfüllen

Jüchen · Jüchens Bürgermeister pochte bei einem Treffen von Unions-Politikern mit Umweltministein Ursula Heinen-Esser auf zügiges Handeln. Die Verfüllung der ehemaligen Tagebauflächen eröffnet der Stadt wichtige Entwicklungsmöglichkeiten nach Süden.

 Der Ausstieg aus dem Tagebau und die Folgen waren Thema eines Treffens von Unions-Politikern mit Umweltministein Ursula Heinen-Esser.

Der Ausstieg aus dem Tagebau und die Folgen waren Thema eines Treffens von Unions-Politikern mit Umweltministein Ursula Heinen-Esser.

Foto: dpa/Oliver Berg

Ein Treffen von CDU-Landespolitikern mit Umweltministerin Ursula Heinen-Esser auf dem Rittergut Wildenrath nahe Hochneukirch zum Thema Kohleausstieg und wasserwirtschaftliche Folgen nutzte Bürgermeister Harald Zillikens, um das wichtigste Anliegen der Stadt Jüchen anzusprechen: Er forderte erneut die Auffüllung des Tagebaulochs östlich der A44n. RWE würde sich dort seit einem Jahrzehnt in Verzug befinden. Das Loch müsse schnellstens gefüllt werden, um der Stadt Jüchen eine Weiterentwicklung zu ermöglichen, forderte Zillikens.

Kein Verständnis hat Jüchens Bürgermeister dafür, dass westlich der Tagebau-Autobahn RWE Auffüllungen vornehme, nicht aber östlich des windanfälligen Autobahnwalls der A 44n.

Wohlwollend nahm er die Worte von Thomas Schnelle, MdL aus dem Kreis Heinsberg, auf. Schnelle sagte, auch wenn er 2030 als Zeitpunkt für den Kohleausstieg und das Ende der Braunkohleverstromung für gut heißt: „Es ist kein Geheimnis, dass der Abraum, der in Jüchen fehlt, auf Erkelenzer Stadtgebiet gewonnen werden muss.“, so Schnelle. „Um das Restloch östlich der A44 n zu füllen, braucht es den Abraum“, sagte er. Dennoch könnten die „Flächen der Umsiedlungsdörfer“ erhalten bleiben.

Ins gleiche Horn stieß Peter Feron, CDU-Vertreter aus Mönchengladbach im Braunkohleausschuss des Bezirksregierung Köln, der erklärte, dass ein Zusammenhang zwischen der Befüllung des Restlochs in Jüchen und der Entwicklung im Erkelenzer Stadtgebiet bestehe.

Keine Option ist eine Auffüllung des „Jüchener Lochs“ mit Wasser, um dort einen dritten See entstehen zu lassen. Darauf wies Christoph Rapp. Abteilungsleiter im Wirtschaftsministerium, hin. Das Loch eigne sich nicht für einen weiteren Restsee. Unabhängig von der Frage, wann der Tagebau Garzweiler II ende, sei die Abraumgewinnung nötig. „Mit Braunkohle kann nicht verfüllt werden.“ 

Mit einem Positionspapier, das der Initiator des Treffens, Jochen Klenner MdL aus Mönchengladbach, vorlegte, bezogen die Unionspolitiker Stellung zum Braunkohleausstieg. „Das Ende der Braunkohleverstromung ist richtig und wichtig für die Erfüllung der absolut notwendigen Klimaschutzziele“, heißt es darin. Dies dürfe jedoch nicht einseitig zu Lasten der betroffenen Regionen geschehen. Die Wasserversorgung müsse dauerhaft garantiert sein.

Nötig sei ein wasserwirtschaftliches Gesamtmanagement für das  Revier. Zentrale Bedeutung habe die Entnahme und Zuleitung von Rheinwasser. Die gleichzeitige Befüllung der Restseen von Hambach und Garzweiler müsse sichergestellt werden.

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