Jüchen Wieder zurück im Nikolauskloster

Grevenbroich · Pater Thomas Wittemann verstärkt jetzt das Team der Seelsorger im Kloster in Damm. Der 44-jährige stammt aus Odenheim im Kreis Karlsruhe. Mit 18 Jahren kam er als Schüler dorthin mit dem Ziel, Priester zu werden. Jetzt ist er zurückgekommen.

 Pfarrer Thomas Wittemann unterstützt Pater Felix Rehbock als Seelsorger. Vor vielen Jahren waren beide bereits als Schüler im Kloster in Damm.

Pfarrer Thomas Wittemann unterstützt Pater Felix Rehbock als Seelsorger. Vor vielen Jahren waren beide bereits als Schüler im Kloster in Damm.

Foto: L. Berns

Pater Thomas, was waren für Sie die Gründe, unbedingt Priester werden zu wollen?

Thomas Wittemann Das war ein langer Reifeprozess, der schon seit meiner frühesten Jugendzeit eingesetzt hatte. Ich war viele Jahre Messdiener und mich hat der Dienst unseres Pfarrers immer mehr fasziniert, wobei ich mich zunächst gegen den Gedanken Priester zu werden lange gewehrt habe. Doch ab meinem 14. Lebensjahr hat mich dieser Wunsch nicht mehr los gelassen. Bis kurz vor meiner Zeit im Nikolauskloster konnte ich mir durchaus auch andere Berufe vorstellen. Aber der innere Ruf, mich ganz in den Dienst Gottes und der Menschen zu stellen, wurde immer stärker und klarer. Sehr bedeutend waren nicht zuletzt auch viele Begegnungen, Gespräche und persönliche Glaubenszeugnisse von Priestern und Ordensleuten, die mich zu diesem Schritt ermutigt haben.

Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Zeit als Schüler im Nikolauskloster?

Wittemann Anfangs war es keine leichte Zeit, weil ich nicht so sehr der Gemeinschaftsmensch war. Im Hinblick darauf habe ich viel gelernt, und es war eine wertvolle Zeit, die ich nicht missen möchte. Damals waren wir über 50 Schüler aus ganz Deutschland — die unterschiedlichsten Charaktere. Das führte natürlich auch zu manchen Reibungspunkten. Es war wichtig, dass jeder seine Talente mit einbrachte und mit anpackt, denn wir haben alle hauswirtschaftlichen Tätigkeiten und Renovierungsarbeiten selbst gemacht. Einer unserer Schwerpunkte war die Blasmusik, mit der wir unseren Lebensunterhalt verdienten. Also war der Tagesablauf unter anderem geprägt durch die Musik. Ich habe damals Flügelhorn und bei Umzügen Marschtrommel gespielt.

Wie kam es, dass Sie von Ihrem bisherigen Wirkungskreis im Kloster Maria Engelport an der Mosel zu uns gekommen sind?

Wittemann Ich bin hier her gekommen, um Pater Felix zu unterstützen. Ich werde in der Exerzitien- Seelsorge und in der Begleitung von Menschen tätig werden. Ins Kloster Maria Engelport kam ich im Jahr 2009. Dort war ich in der Beicht- und Exerzitienseelsorge sowie in der Verwaltung des Hauses tätig. Aufgrund unserer personellen Situation hatte sich die Provinzleitung unseres Ordens nach einem langen Entscheidungsprozess entschlossen, unser Kloster Maria Engelport an eine Schwesterngemeinschaft zu verkaufen. Wir Oblatenpatres wurden auf unsere verschiedene Niederlassungen verteilt. Für mich stand allerdings schon seit etwa eineinhalb Jahren im Raum, dass ich wahrscheinlich ins Nikolauskloster versetzt würde.

Welche speziellen beruflichen Stärken kommen in Ihrem neuen Tätigkeitsfeld im Nikolauskloster zum Einsatz?

Wittemann Meine Stärken liegen im Bereich der geistlichen Begleitung von Menschen, was ich immer schon sehr gerne gemacht habe. Dies geschieht in Einzelbegleitung von Erwachsenen und Jugendlichen, wie auch bei Einkehr- und Orientierungstagen. Nach und nach werden wir nun das Gesamtangebot im Nikolauskloster ergänzen können. Dabei ist es wichtig, dass Pater Felix, ich und alle hier im Hause das, was wir anbieten, als Gemeinschaft tragen.

Pater Thomas, was möchten Sie im Nikolauskloster, das sich zu einem geistlichen Zentrum im Rhein-Kreis Neuss entwickelt hat, für die Menschen bewirken?

Wittemann Mein Wunsch ist es, für die Menschen ein offenes Ohr zu haben und ihnen zu helfen, Gott in ihrem Leben neu zu entdecken, so dass sie sich in ihrem alltäglichen Leben durch den Glauben gestärkt und getragen wissen.

KARIN VERHOEVEN FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(NGZ)
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