Jüchen Wallrather lässt eisernes Storchennest auf Hausdach heben

Jüchen · Ein 80 Kilo schweres, extra geschmiedetes Nest für Störche hat Wolfgang Kliege (76) gestern per Autokran auf das Dach seines Hauses setzen lassen. Der Bildhauer und Dokumentarfilmer hat sich über den Nestbau informiert, mit seiner Lebensgefährtin Marie-Luise Syring Zweige von Weide und Haselnuss gesammelt, um das Metallgestell auszukleiden.

"Vielleicht lockt so ein komfortables Nest ja den Storch an", sagt Kliege mit einem Augenzwinkern. Auf vier Füßen, die mit den Dachsparren verschraubt sind, befindet sich das XXL-Nest in zehn Metern Höhe. Für Kranführer Roman Ilka (41) ein ungewöhnlicher Job: "Sonst decken wir Dächer oder kümmern uns um Taubenabwehr."

Einige Exemplare des Zugvogels sind in der Gemeinde gesichtet worden, etwa in Gierath oder im vergangenen Jahr in Waat. Von Storchennachwuchs hat Wolfgang Kliege aber noch nie gehört. Das soll sich nun ändern. Dass Kliege sich für heimische Wildtiere interessiert, fällt Besuchern in seinem Haus Am Zollbrett direkt auf: Im Vorgarten weisen Bilder auf Tiere hin, die der 76-Jährige beobachtet hat: "Ein Fuchs fraß nachts die Walnüsse, die eigentlich für die Eichhörnchen bestimmt waren", erzählt er. Äußerst erfolgreich sind Wolfgang Klieges Versuche, Turmfalken Nistplätze zu geben: "Seit 1992 gab es unter dem Giebel des Hauses 87 Jungtiere", erzählt er stolz. Zwei voneinander getrennte Kästen hat er dort aufgehängt, die die Turmfalken inzwischen auch beide nutzen - ein untypisches Verhalten. Um sich nicht ins Gehege zu kommen, verlassen die Falken die Kästen zur Nahrungssuche in unterschiedliche Richtungen, hat Kliege beobachtet.

Jetzt hofft er auf eine Landung von Störchen: "Ab März wäre die richtige Zeit", sagt der Wallrather.

(busch-)
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