Jüchen Wählergemeinschaft ist gegen Erdgas-Förderung

Jüchen · Der Energiekonzern Wintershall hat die Lizenz, das Stadtgebiet Mönchengladbach –und damit auch die Gemeinde Jüchen – auf mögliche unterirdische Gaslager hin zu untersuchen.

Der Energiekonzern Wintershall hat die Lizenz, das Stadtgebiet Mönchengladbach —und damit auch die Gemeinde Jüchen — auf mögliche unterirdische Gaslager hin zu untersuchen.

Gerolf Hommel von der Freien Wählergemeinschaft (FWG) ist entsetzt: "Eine spätere Gasgewinnung scheint mit Gefahren verbunden zu sein. Die FWG lehnt sie deshalb ab." Zwar handelt es sich bei den befürchteten Abbaumaßnahmen bisher noch um Zukunftsmusik, doch tatsächlich sucht der Energiekonzern hierzulande sogenanntes unkonventionelles Erdgas.

Die zuständige Bezirksregierung Arnsberg hat bereits 20 Lizenzen für Probebohrungen an Großkonzerne wie Exxon Mobil vergeben, Experten vermuten im gesamten Land Vorkommen mit einem Volumen von bis zu 2200 Kubikkilometern.

Tiefbohrungen und das umstrittene Fracking-Verfahren, bei dem Chemikalien verwendet werden, um das Gas freizusetzen, sollen vorläufig nicht zum Einsatz kommen. Denn zuvor müssten Anträge auf Probebohrungen eingereicht werden.

Davon jedoch bekommen die Bürger nicht zwingend etwas mit. Denn das antiquierte, aber immer noch geltende Bundesberggesetz, unter das auch die Erdgas-Gewinnung fällt, sieht weder eine Umweltverträglichkeitsprüfung noch eine Öffentlichkeitsbeteiligung vor. Die FWG fordert deshalb eine Änderung des Bergrechts. Und steht damit auf der Seite der Bezirksregierung, die bereits eine Projektgruppe zur Weiterentwicklung des Bergrechts gegründet hat.

Die FWG sieht noch ein Problem. "Wir sind hier seit Jahrzehnten vom Tagebau betroffen. Durch den Grundwasserentzug kommt es zu Veränderungen der unteren Bodenschichten. Was passiert, wenn beim Fracking-Verfahren unterirdisches Gestein gesprengt wird? Wie vertragen sich diese Erschütterungen mit dem Einfluss des Tagebaus?", fragt Hommel. Die FWG fordere deshalb, dass ein Fachmann der zuständigen Bezirksregierung in einer Ausschusssitzung zu diesen Fragen Auskunft gibt.

(RP)
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