Jüchen Vögel brüten früher: BUND baut Unterkünfte in Kastanien

Jüchen · Damit die Meisen bei der Kastanienhilfe des BUND Jüchen wieder gerne mitarbeiten, werden jetzt ihre Unterkünfte herausgeputzt, berichtet Luzie Fehrenbacher.

 Junge Helfer bei der Hilfe für die weiße Rosskastanie in Priesterrath.

Junge Helfer bei der Hilfe für die weiße Rosskastanie in Priesterrath.

Foto: BUND

Die Sprecherin des BUND Jüchen macht das milde Winterwetter dafür verantwortlich, dass die Vögel in diesem Jahr früher brüten. "Rechtzeitig haben deswegen die BUNDSpechte die Nistkästen-Reihenhaussiedlung Kastanienallee kontrolliert und gesäubert", berichtet sie.

Anfang 2013 hatten der BUND und die BUNDSpechte Meisen-Nistkästen in die Rosskastanien gehängt. Besonders viele Kastanien-Alleen gibt es in Hochneukirch und Jüchen. Durch das gute "Wohnangebot" sollten so möglichst viele Meisen angezogen werden und die Kastanienminiermotten in großen Mengen vertilgen. "Die Kastanienminiermotten schwächen die weißen Rosskastanien durch den Befall so stark, dass die Bäume bereits im Sommer ihre Blätter verlieren. Kastanien zählen zu den wenigen, großen und alten Bäumen in Jüchen. Deswegen wollen die Umweltschützer auch um das Überleben dieser Bäume kämpfen", betont Fehrenbacher.

Die Miniermotten überwintern laut BUND im abgefallenen Laub, schlüpfen im Frühjahr und befallen dann die Kastanien aufs Neue. Da es keine einheimischen Fressfeinde gebe, nehme der Befall von Jahr zu Jahr zu. Die wirksamste Methode, den Befall einzudämmen, sei das Beseitigen des befallenen Kastanienlaubes.

In den vergangenen Jahren haben BUND und BUNDSpechte an vielen Stellen im Gemeindegebiet das befallene Laub der Kastanien zusammengekehrt und beseitigt. "Sehr erfolgreich verlief die Hilfeaktion in Aldenhoven. Diese markanten Baumriesen im Ortskern sind jetzt wieder gesund", meldet Fehrenbacher.

Schlechter sehe es, trotz großen Einsatzes, in den Alleen aus, denn auf dem großen Gelände lasse sich die riesige Menge Laub der großen Alleebäume aus dem Unterwuchs nur sehr schlecht und nicht wirklich gründlich beseitigen. Dort sollen die Kohl- und Blaumeisen bei der Arbeit mithelfen, indem sie die geschlüpften Motten vertilgen, bevor diese ihre Eier auf den Kastanienblättern ablegen.

Damit auch dieses Jahr wieder möglichst viele Meisen in den Kastanienalleen brüten, wurden die Nistkästen kontrolliert und gereinigt. "Bei dieser Aktion konnten die BUNDSpechte feststellen, dass etwa jeder dritte Nistkasten belegt war und so auch bestimmt zahlreiche Miniermotten in die hungrigen Schnäbel gelangt sind", sagt die BUND-Sprecherin. Sie rufe alle Jüchener dazu auf, Kastanienlaub von befallenen Bäumen gründlich zu entfernen und im Biomüll zu kompostieren. "Damit die Kastaniensituation in Jüchen möglichst gut erfasst werden kann, würde sich der BUND Jüchen freuen, wenn Standorte von weißen Rosskastanien und die Stärke des beobachteten Befalles gemeldet werden", bittet Fehrenbacher. Ihre Kontaktdaten: bund.juechen@bund.net oder Telefon 02182 5451.

(NGZ)
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