Umweltschutz in Jüchen BUND ruft zur Hilfe für die weiße Rosskastanie auf

Jüchen · Corona macht Pflege-Aktionen mit vielen Leuten unmöglich. Deshalb sollen nun Bürger in kleinem Kreis an den Bäumen das Laub mit den Miniermotten-Puppen aufkehren, um einen Befall im nächsten Jahr zu verhindern.

 Während der Pandemie sind solche Aktionen nicht möglich.

Während der Pandemie sind solche Aktionen nicht möglich.

Foto: Luzie Fehrernbacher/Luzie Fehrenbacher

Jedes Jahr nehmen sich die Mitglieder des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Jüchen einer Reihe besonderer Pflegefälle an – weiße Rosskastanien, die unter der Miniermotte leiden, deren Befall zu frühzeitigerem Welken und zu Schwächung der Bäume. In Gemeinschaftsaktionen fegen die Baumschützer die mit Miniermotten befallenen Blätter zusammen und entsorgen sie, weil die Miniermotten im Verpuppungsstadium in den Blättern am Boden überwintern.

Auf diese Weise kann ein starker Neubefall im Frühjahr verhindert werden. „Bei diesen Aktionen sind immer viele Hände nötig, um die großen Mengen an Laub zu bewältigen“, erklärt Lucie Fehrenbacher vom BUND. „Die Corona-Regelungen machen aber eine solche Gemeinschaftsaktion dieses Jahr unmöglich.“

Zwar wollen die Naturschützer die Aktion Anfang kommenden Jahres nachholen, doch sie bitten die Bürger um Unterstützung: Bleibe nämlich „das Laub zu lange liegen, sind die meisten Blätter schon so stark zersetzt, dass die winzigen Motten-Puppen schon frei auf den Boden liegen“, sagt Fehrenbacher.

Dann mache eine Laubfegeaktion keinen Sinn mehr. Der BUND Jüchen ruft deswegen alle Jüchener um Hilfe für die weißen Rosskastanien auf. Wer den Bäumen helfen möchte, solle mit einem oder zwei Haushalten das Rosskastanienlaub vor der Haustür

zusammen kehren und es in der Biotonne entsorgen. Bei einer Kompostierung im heimischen kleinen Komposthaufen würde nicht die Temperatur (mehr als 40 Grad Celsius) erzielt, um die Miniermottenpuppen zu zersetzen.

en.

Die Kastanien-Miniermotten befallen laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz fast nur weiße Rosskastanien. Weil es hier bei uns kaum natürliche Feinde gebe, nehme der Befall dadurch von Jahr zu Jahr weiter zu. Durch die Fraßtätigkeit der zahllosen Raupen innerhalb der Blätter welken diese frühzeitig und fallen schließlich ab. So sind die Kastanien bei starkem Befall oft im Sommer schon kahl.

(NGZ)
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