Jüchen Ukrainische Künstlerinzeigt expressive Malerei

Jüchen · Das Kunstcentrum Jüchen, eine Galerie mit Sitz an der Neusser Straße, präsentiert ab kommenden Sonntag eine Ausstellung der Künstlerin Svitlana Bilash. Die Malerin stammt aus der Ukraine. Dort ist sie bereits sehr bekannt, ihre Werke hängen unter anderem im Nationalmuseum von Kiew. "Wir haben uns auf osteuropäische Künstler spezialisiert", sagt Galerist Ernst Stefan Fermen. Es sei ihm ein Anliegen, diese Künstler in Deutschland bekannt zu machen – zumal Svitlana Bilash seit dem Jahr 2008 in Aachen lebe.

Die 46-jährige Künstlerin legt ihre Werke in vielen Farbschichten an und bevorzugt ein kräftiges Kolorit. Sie arbeitet spontan, impulsiv und mit einer expressiven Eindringlichkeit. Fast durchweg bietet Svitlana Bilash gegenständliche Motive als Einstieg zur genaueren Betrachtung an, löst diese aber über unterschiedliche Grade der Abstraktion, Reduktion und Verzerrung aus begrenzten Deutungszusammenhängen.

Ihrer spontanen Bildsprache entsprechend arbeitet sie selten detailverliebt. Raumbezüge sind allenfalls angedeutet und konkurrieren mit der Suggestionskraft der Farben. In der Vorstellung vom bunten Treiben in einer Manege, der Welt der Clowns und Artisten findet die Künstlerin ein reiches Feld für die allegorische Darstellung von Mensch und Welt. Clowns wirbeln farbenfroh vor abstrahierten Farbräumen, tanzen und spielen, besitzen mitunter aber auch den Ausdruck der Melancholie und Einsamkeit. Bilash reduziert dabei auf standardisierte Augen und Lippen oder versteckt das Gesicht ihrer Helden unter einer Maske.

In der Stilllebenmalerei hat die Künstlerin viele Möglichkeiten zur facettenreichen Symbolsprache. Auch hier sind sowohl Werke von expressiver Farbigkeit als auch warm leuchtender Kraft zu finden. Vertraute Motive wie Flaschen und Gefäße sind über eine temperamentvolle Schichtung der Farben oft bis zur Abstraktion verfremdet. In Anlehnung an sakrale Themen klingt vereinzelt die Tradition der russischen Ikonenkunst an.

Die Künstlerin entwirft aber keine monumental entrückten Sakralbilder, sondern stellt in ihren Bildern das Menschliche in den Vordergrund.

Ausstellung von Sonntag, 27. September, bis Samstag, 31.Oktober, im Kunstcentrum Jüchen, Neusser Straße 112a. Geöffnet mittwochs und samstags von 10 bis 16 Uhr; donnerstags und freitags von 9 bis 13 Uhr. Der Eintritt ist frei.

(RP)
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