Porträt: Serin Alma aus Jüchen Ein Beispiel für gelungene Integration

Hochneukirch · Die Vorsitzende des Türkisch-deutschen Freundeskreises (TDF) lädt wieder zum Kulturfrühstück ein. Serin Alma lebt Integration vor.

 Serin Alma mit den Familien-Pässen, wie auch dem ersten "Migrationspass" ihrer Mutter Nazife (vorne), und einem "Gastarbeiter-Koffer".

Serin Alma mit den Familien-Pässen, wie auch dem ersten "Migrationspass" ihrer Mutter Nazife (vorne), und einem "Gastarbeiter-Koffer".

Foto: Gundhild Tillmanns

Serin Alma ist ein Vorzeigebeispiel für eine gelungene Integration: Die Vorsitzende des Türkisch-deutschen Freundeskreises (TDF) lädt jetzt wieder zum Kulturfrühstück ein. So wie bei dieser Gelegenheit seit Jahren die Hochneukircher Bürger mit und ohne Migrationshintergrund gemeinsam feiern, so lebt sie mit ihrer Familie die gelungene Eingliederung vor. Ihr Rezept, das sie vor allem Frauen gerne weitergibt, ist die konsequente Aus- und Weiterbildung.

Serin Alma startete 1983 als Arzthelferin – dank einer vielfältigen Weiterbildung arbeitet sie heute unter anderem als freiberufliche Dozentin und Trainerin im Gesundheitswesen. Außerdem nimmt Alma viele ehrenamtliche Tätigkeiten wahr. So ist sie seit 30 Jahren als Bezirksstellenleiterin beim Verband medizinischer Fachberufe tätig.

Die 55-Jährige ist weit über Hochneukirch hinaus bekannt als Vorsitzende des „Türkisch-Deutschen Freundeskreises“ (TDF). Ihr Leitspruch lautet: „Ganz einfach Mensch sein.“ Seit 30 Jahren setzt sie sich ehrenamtlich als Bezirksstellenleiterin des Berufsverbandes für medizinische Fachberufe intensiv für die Interessen ihrer Kollegen ein. Für sie war es jüngst ein ganz großer Tag, als sie in Bedrath im Kreise von 80 Kollegen aus dem Bezirk Mönchengladbach/Krefeld geehrt wurde. Bildung ist ihr enorm wichtig und sie erklärt: „Nur mit entsprechender Aufstiegsfortbildung habe ich meine Karriere aufbauen können und möchte fundierte Karrierechancen für alle medizinischen Fachangestellten.“ Sie verweist auf insgesamt 14 Spezialisierungsmöglichkeiten im medizinischen Bereich, auf die Fortbildung zur nichtärztlichen Praxisassistentin, Praxismanagerin oder auch auf Aufstiegsfortbildungen zur Fachwirtin und zur Betriebswirtin für Management und Betriebswesen sowie auf die Möglichkeit finanzieller Förderung.

Ihren beruflichen Start machte Serin Alma 1983 nach abgeschlossener Lehre zur Arzthelferin, bildete sich weiter und war in einer größeren landärztlichen Hausarztpraxis bald in leitender Funktion tätig. Im Jahr 2000 absolvierte sie erfolgreich die Aufstiegsfortbildung „Angewandte BWL, Personalführung und Organisation“ an der Nordrheinischen Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung. Danach folgte eine Weiterbildung zur Gesundheits- Beraterin sowie zur Entspannungs- Therapeutin. Sie sagt: „In erster Linie übe ich jetzt eine freiberufliche pädagogische Tätigkeit in der Erwachsenenbildung sowie im Elementarbereich aus. Seit 2000 bin ich freiberufliche Referentin für die AOK Rheinland/ Hamburg.“

Ehrenamtlich investiert sie zudem viel Zeit und Kraft in die Tätigkeit für den Berufsverband und erklärt: „Hier setzte ich mich auch in Arbeitsausschüssen und Kongressen auf Landes- und Bundesebene für die Interessen der Kolleginnen ein.“ Als ihr großes Ziel nennt Serin Alma: „Ich möchte, dass so viele medizinische Fachangestellte wie möglich nicht stehenbleiben, sondern sich fachbezogen fort- und weiterbilden.“ Es werde auch bald ein Qualitätszirkel gegründet mit dem Ziel, dass die berufliche Handlungsfähigkeit prozess- und patientenorientiert optimiert werde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort