Elekromobilität in Jüchen Stadt prüft Standorte für neue E-Ladesäulen

Jüchen · Auf der Wunschliste der Stadt stehen acht weitere Orte für öffentlich zugängliche Ladestationen – bislang existieren in Jüchen nur fünf. Die Zahl der E-Autos in Jüchen hat sich binnen eines Jahres verdoppelt.

 Fünf öffentlich zugängliche E-Ladestationen gibt es in Jüchen, wie hier gegenüber Haus Katz. Bei der Stadt stehen acht weitere Standorte auf der Wunschliste.

Fünf öffentlich zugängliche E-Ladestationen gibt es in Jüchen, wie hier gegenüber Haus Katz. Bei der Stadt stehen acht weitere Standorte auf der Wunschliste.

Foto: Dieter Staniek

Die Zeit, in der sich Autokäufer lediglich zwischen Benziner und Diesel zu entscheiden hatten, sind vorbei, jede Menge Elektro- und Hybridmodelle drängen auf den Automarkt. Noch sind sie auf Jüchener Straßen bei rund 20.000 gemeldeten Fahrzeugen eine Minderheit  Von Oktober 2020 bis Oktober 2021 hat sich die Zahl der hier zugelassenen Elektroautos nach Angaben des Kreises von 66 auf 156 mehr als verdoppelt, die der Hybrid-Fahrzeuge von 31 auf 95 verdreifacht. Ein Kriterium für den E-Auto-Kauf ist, ob das Netz der Ladestationen ausreichend ist. „Die Stadt Jüchen ist am Ausbau weiterer E-Ladestationen sehr interessiert“, erklärt Stadtsprecher Norbert Wolf. Für die kommenden Haushaltsjahre sollen Haushaltsmittel zur Installation weiterer Stationen eingeplant werden. Die Kommune erneuere  derzeit das E-Mobilitätskonzept. Dabei solle die öffentliche Lade-Infrastruktur ergänzt werden.

Von einem Ladesäulennetz in Jüchen zu sprechen, wäre derzeit vermessen. An fünf Standorten kann an öffentlich zugänglichen Ladesäulen von NEW mit je zwei Ladepunkten Strom „getankt“ werden: an der Alleestraße gegenüber Haus Katz in Jüchen, in Hochneukirch am Park-and-Ride-Platz am Bahnhof und am Adenauerplatz, an der Marktstraße in Otzenrath sowie am Parkplatz Rederhof in Bedburdyck.

„Die Nachfrage ist in den letzten Monaten kontinuierlich gestiegen“, sagt Jasmin Voigthaus, Sprecherin beim Versorger NEW, zur Nutzung. Geladen werden könne an den Stationen „mittels unserer App NEW-Laden oder dem dazugehörigen Ladetoken“. Der Ladevorgang koste 0,45 Euro je Kilowattstunde. Apps oder Ladekarten anderer Anbieter funktionierten dort zu deren Tarifen.

In seinem Einzugsbereich hat NEW 235 Stationen errichtet. Wie geht es weiter? NEW werde auch „weiterhin die öffentliche Ladeinfrastruktur konsequent ausbauen“. Die Standorte seien auch „abhängig von verfügbaren Parkräumen“. Mit den Kommunen „führen wir aktuell intensive Gespräche, um weitere Standorte zu identifizieren und den weiteren Ausbau“ 2022 weiter zu forcieren, erklärt NEW. Auch mit Wohnungsbaugesellschaften und Geschäftskunden, etwa im Einzelhandel, werde gesprochen. Wo das Unternehmen in Jüchen konkret zusätzliche Ladesäulen installieren will, erklärt NEW nicht.

Im Rathaus dagegen gibt es eine Wunschliste. „Derzeit ist die Stadtverwaltung mit NEW dabei, weitere Standorte zu prüfen“, sagt Wolf. Auf der Prioritätenliste, der der Rat zugestimmt hat, stehen acht Standorte: In Jüchen am Markt, am Schulzentrum sowie am Park-and-Ride-Platz am Bahnhof, in Garzweiler an der Peter-Giesen-Halle, in Gierath an der Neuenhovener Straße, auf dem Mitfahrerparkplatz an der L 116/ K 25, an der Karl-Justen Halle in Bedburdyck sowie an der neuen Kita an der Gartenstraße in Hochneukirch. Werden die alle realisiert, verbessert sich das Angebot an öffentlich zugänglichen Säulen deutlich, auch wenn kleine Dörfer weiter unversorgt bleiben. Laut NEW zeigen Studien, dass Elektroautos zu 80 Prozent zuhause oder während der Arbeit geladen würden.

Die Stadt hat auch bei anderen Anbietern angefragt. „Es bestand wenig Interesse, von daher wird die Zusammenarbeit mit der NEW AG begrüßt“, erklärt die Verwaltung. Zudem sei ein „Flickenteppich“ mit unterschiedlichen Anbietern nicht förderlich für die weitere Etablierung der E-Mobilität.

Im Januar soll der Ausbau des Park-and-Ride-Platzes am Jüchener Bahnhof starten. 24 weitere Stellplätze werden geschaffen, aber noch keine Ladestation. „Künftig sollen Ladesäulen installiert werden“, sagt Wolf. Die Stadt wolle Fördermittel nutzen, die beim Zeitpunkt der Ausschreibung noch nicht abrufbar gewesen seien. Lehrrohre für Leitungen würden aber bereits verlegt.

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