Gemeindeporträt Jüchen Zwischen Schloss und Kohle

Jüchen · Mit rund 23.000 Einwohnern gehört Jüchen zwar zu den kleineren Kommunen im Rhein-Kreis Neuss. Doch seit Jahren kann die Gemeinde, trotz der großen Fläche, die der Braunkohlentagebau vereinnahmt, ein stetiges Wachsen der Einwohnerzahlen vermelden.

Jüchen und seine Sehenswürdigkeiten
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Obwohl die Vielfalt in beruflicher Hinsicht zunimmt, ist und bleibt die Landwirtschaft nach wie vor ein bedeutender Faktor in Jüchen. Inzwischen haben sich jedoch auch mittelständische Unternehmen aus dem Schreiner- und Metallhandwerk sowie Betriebe des Braunkohletagebaus in der Gemeinde angesiedelt. Künftig soll vor allem Handel und Handwerk gefördert werden.

Touristisches Ausflugsziel Nummer eins ist Schloss Dyck, eine der bedeutendsten Schlossanlagen des Rheinlandes. Im Parkgelände rund um das Schloss sind sowohl einheimische als auch fremde Pflanzenarten versammelt und bieten dem Besucher ein einzigartiges Bild.

Das historische Haus des Paulus von Katz in Jüchen dient dem Rat heute als Sitzungssaal, der Bevölkerung wiederum als Ausstellungsraum und Ort der Begegnung. Das Kloster St. Nikolaus bei Damm öffnet nicht nur zum Pfingstfest seine Pforten, sondern kann auch im restlichen Jahr von interessierten Touristen besucht werden.

Die Geschichte

Die Villa des Römers Jucundus – er könnte der Gemeinde seinen Namen gegeben haben – steht schon lange nicht mehr. Doch die Zeugnisse der Vergangenheit sind überall anzutreffen. Das Schloss Dyck war einst prägend für Bedburdyck, das ebenso wie Garzweiler, Hochneukirch und Jüchen bis zum Jahre 1975 eine selbstständige Gemeinde war.

Durch das Gesetz über die kommunale Neugliederung fanden diese Gemeinden und ihre Dörfer zu einer neuen Einheit zusammen. Jüchen ist nie ein Mittelpunkt großer Auseinandersetzungen in der Geschichte gewesen. Und dennoch machten alle hier Station: die Römer, die Franken, die Herzöge von Jülich, die Grafen von Salm Reifferscheidt und Sayn-Hülchrath, die Herren von Myllendonk. Burgen und Herrenhäuser aus reicher Vergangenheit prägen heute noch manches Dorf. an historischer Stätte tagt auch der Rat der Gemeinde Jüchen: im Haus des Paulus von Katz. Liebevoll renoviert dient es als Ratssaal, als Ausstellungsraum und als Ort der Begegnung.

Schon im 11. Jahrhundert werden die Herren von Dyck in der Geschichtsschreibung erwähnt. Das Schloss ist ihr Stammsitz. Später geht Schloss Dyck in den Besitz der Herren von Reifferscheidt über, die zugleich Grafen von Salm sind. Nach einigen baulichen Veränderungen präsentiert sich dem Besucher heute ein Traumschloss. Der Blick vom Park auf das Herrenhaus und die Nebenanlagen ist besonders reizvoll.

Die Kostbarkeiten in den Botanischen Gärten von Dyck werden den Besuchern schnell bewusst. Einheimische und fremde Pflanzenarten sind in der einzigartigen englischen Parklandschaft versammelt. Die Gärten sind in der an vielen Stellen ausgeräumten niederrheinischen Landschaft Oasen für Erholungssuchende.

(NGZO)
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