Sport in Jüchen Vereinsvertreter kritisieren höhere Sportstätten-Entgelte

Jüchen · Der Sportausschuss stimmte jetzt einstimmig einer Erhöhung der Nutzungsentgelte um 20 Prozent zu. Auch Badegäste sollen im Schwimmbad künftig mehr zahlen.

 Heinz Kiefer (l.) und Christoph Sommer kritisieren, dass die Stadt für die neue Entgeltordnung nicht im Vorfeld mit den Vereinen  gesprochen habe.

Heinz Kiefer (l.) und Christoph Sommer kritisieren, dass die Stadt für die neue Entgeltordnung nicht im Vorfeld mit den Vereinen gesprochen habe.

Foto: Kandzorra, Christian

Der Anhebung der Nutzungsentgelte für Schwimmbäder, Sportplätze und -hallen stimmte der Sportausschuss ohne Diskussion einstimmig zu. Kritik gab es dennoch reichlich – etwa aus dem Sport. Das letzte Wort hat jetzt der Rat. Aufgrund etlicher Kostensteigerungen schlug die Verwaltung eine Erhöhung der Nutzungsentgelte um durchschnittlich ein Fünftel vor. Erwachsene etwa sollen fürs öffentliche Schwimmen 3,60 statt drei Euro bezahlen. Aber auch Sportvereine sollen mehr zahlen. So schlägt eine Einfach-Sporthalle künftig mit 7,20 statt sechs Euro je 60 Minuten zu Buche, allerdings gibt es deutlich niedrigere Sätze im Jugend- und Senioren-Bereich. Eine Erhöhung mit Blick etwa auf steigende Mindestlöhne beantragt hatte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, die das Bad in Hochneukirch betreibt.

Heinz Kiefer, Vorsitzender des Stadtsportverbandes, kritisierte, dass mit Vereinen im Vorfeld über die Pläne nicht gesprochen worden sei – etwa mit dem Betreiber des zweiten Hallenbades, dem TV Jüchen. „Der Dialog fehlt“, sagte er. „Wir haben allen betroffenen Vereinen den Vorschlag zur neuen Entgeltordnung zugeschickt. Sie hätten Stellung nehmen können“, entgegnete Bürgermeister Harald Zillikens. „Wenn gesagt wird, wir hätten sie nicht beteiligt, werte ich das als Unverschämtheit.“

Christoph Sommer übt ebenfalls Kritik, der Vorsitzende des VfL Viktoria Jüchen-Garzweiler war Zuhörer in der Sitzung. „Wir haben die Entgeltvorschläge im Oktober erhalten, da haben die Vereine ihre Haushaltsplanung fürs nächste Jahr bereits abgeschlossen. Warum muss das so kurzfristig sein?“, fragt Sommer, der vom Prinzip „Friss oder stirb“ spricht. Die neue Verordnung bedeute für den VfL 1500 Euro Mehrkosten im Jahr. Es gehe nicht nur um die 20-prozentige Erhöhung. Im Gegensatz zur Zeit vor Corona würden 2023 Entgelte für 47 statt 40 Wochen im Jahr berechnet. Dies würde zu anderen Kostensteigerungen hinzukommen, der VfL habe höhere Mitgliedsbeiträge beschließen müssen.

Unzufrieden war auch Norbert Wirtz, Schatzmeister der DLRG Hochneukirch. Er erklärte in der Einwohnerfragestunde, dass die Erhöhung für die DLRG als Betreiber nicht ausreiche. Diese habe aufgrund aktueller Kostensteigerungen eine weitergehende Erhöhung der Bad-Preise gewünscht. „Warum wurde dies nicht berücksichtigt?“, so Wirtz. Zillikens betonte, dass bei den Entgelten auch der soziale Aspekt berücksichtigt worden sei.

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