Jüchen SPD: Rennstrecke Wohngebiet

Jüchen · Reichen größere Schilder, um eine Verkehrsberuhigung in den Straßen „Im Bauerfeld“ und „In den Gärten“ zu erreichen? Oder müssen große Blumenkübel her? Die SPD beantragte im Ausschuss für Recht, Senioren, Soziales, Sicherheit und Ordnung eine drastische Lösung für das Wohngebiet. „Wir wollen den Durchgangsverkehr stoppen und das geht nur mit einer Sackgasse“, betonte SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Holger Tesmann.

Eine Unterschriftenliste von 56 betroffenen Anwohner stärkt seine Argumentation. „Die Strecke wird als Abkürzung zwischen der Stadionstraße und der Weyerstraße genommen“, erklärte Tesmann. In dem Wohnbereich steht ein Schild, das auf eine Spielstraße hinweist. „Doch daran hält sich kaum ein Autofahrer, auch die Anwohner nicht.“

Die CDU-Fraktion ist anderer Meinung: „Wir sollten Schritt für Schritt vorgehen“, sagte der Ausschuss-Vorsitzende Andreas Tillmann. „Mit großen Blumenkübeln oder Findlingen können wir erst einmal anfangen und das Ergebnis abwarten. Vielleicht reicht das ja schon.“ Von einer Sackgassen-Lösung seien schließlich auch die umliegenden Straßen betroffen. „Damit stehen dann die nächsten Beschwerden bei uns an, weil die Bewohner der umliegenden Straßen einen Umweg fahren müssen.“

Diese Befürchtung teilte Tesmann nicht. „Wir haben es hier Schwarz auf Weiß“, sagte er mit Fingerzeig auf die Unterschriftenlisten. „Die Anwohner wollen eine Sackgasse und nehmen dabei einen kurzen Umweg in Kauf. Wir dürfen die Unterschriften nicht ignorieren.“ Doch laut Tillmann würden vor allem die Anwohner selbst durch diese Straße rasen. „Es ist jedoch nicht unsere Aufgabe den Bürger vor sich selbst zu schützen“, sagte er.

Einen Kompromiss schlug schließlich Walter Finken von der FDP vor: „Wir sollten eine Bürgerversammlung einberufen, bei der über die verschiedenen Varianten diskutiert wird.“ Diesen Vorschlag nahm der Ausschuss einstimmig an. „Die Mehrheitsfraktion glaubt sie habe alles im Griff und lässt es nicht zu, dass etwas durch die Initiative anderer gesteuert wird“, sagte Tesmann enttäuscht über die Ablehnung seines Antrags. „Doch am wichtigsten ist, dass dem Bürger geholfen wird.“

(RP)
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