Jüchen SPD: Bewerber kämpfen um Plätze auf der Liste

Jüchen · Die SPD besetzt wenige Wahlbezirke mit Neulingen. Platz eins bis zehn der Reserveliste waren umkämpft; einzige Frau ist Rosi Bruchmann.

 Rosi Bruchmann erhielt einen sicheren Listenplatz. Für die SPD im Kreistag bewerben sich Wolfgang Kaisers (l.) und Udo Bernards (2.v.r.).

Rosi Bruchmann erhielt einen sicheren Listenplatz. Für die SPD im Kreistag bewerben sich Wolfgang Kaisers (l.) und Udo Bernards (2.v.r.).

Foto: L. Berns

Was sich Hans-Josef Schneider (57), der letzte Bürgermeister-Kandidat der Jüchener SPD, für seinen Wahlbezirk 13 (Schaan, Kelzenberg, Priesterath) wünscht: "Ihn mal direkt zu holen." Für die Kommunalwahl im Mai hat Fraktions- und Ortsvereins-Chef Holger Tesmann bei der Kandidatenaufstellung die Devise ausgegeben: "Wir wollen die absolute Mehrheit der CDU verhindern." Tesmann hofft auf mindestens zehn Sitze im künftigen Gemeinderat — entsprechend umkämpft waren diese Platzierungen auf der Reserveliste.

Bei der Kommunalwahl 2009 hatte die CDU alle Wahlbezirke direkt errungen — dies peilt sie beim nächsten Wahltermin erneut an.Die Jüchener Liberalen hatten deutlich um 7,2 Prozent zugelegt — die SPD lediglich um 1,2 Prozent. Auch ihr Bürgermeister-Kandidat Franz-Josef Schneider war mit 29,9 Prozent gegen den CDU-Bewerber Harald Zillikens gescheitert. Holger Tesmann will sich im Wahlkampf auf Themen wie Familienfreundlichkeit, Energiepolitik und Mobilität konzentrieren.

Auch wenn Holger Tesmann von einer "Mischung aus bewährten und neuen Kräften" sprach: Für die 19 Wahlbezirke wurden überwiegend bekannte Bewerber aufgestellt, mit Marion Süßmilch, Rosemarie Bruckmann und Bente Berger gehören nur drei Frauen dazu.

Ob Berger ihren Wahlbezirk Otzenrath — sie erzielte dort im Jahr 2009 24,5 Prozent — überhaupt übernehmen wird, ist zurzeit noch unklar. Die Otzenratherin war über ihr Ergebnis (19 Ja-, 13- Nein-Stimmen, zwei Enthaltungen) enttäuscht, erklärte ihren Verzicht. "Ich hatte kein schlechtes Ergebnis erzielt, möchte auch kommunalpolitisch etwas erreichen", erklärter Berger gestern gegenüber unserer Zeitung. Holger Tesmann sagte dazu: "Das Thema werden wir noch klären." Durch Bergers Verzicht entfiel die Kampfabstimmung mit Rosemarie Bruchmann (69), Behindertenbeauftragte und Beisitzerin des Ortsvereins-Vorstands, um Platz sechs der Reserveliste. Bruckmann will sich besonders dem Thema Inklusion widmen.

Um Platz acht konkurrierten Holger Witting, Sprecher des SPD-Ortsnetzwerks Bedburdyck-Gierath, und Hanno Gischler (31), Sprecher des Ortsnetzwerks Hochneukirch-Otzenrath. Gischler, der keinen Wahlbezirk übernommen hatte, wollte einen besseren Listenplatz als den angebotenen zehnten. Er erhielt dafür zehn der 33 Stimmen, konnte sich aber Platz zehn der Liste mit 17 zu 16 Stimmen gegen Heinz-Josef Prega sichern. "Platz zehn ist ambitioniert, aber wir haben gute Arbeit geleistet", meinte der Lehrer aus Hochneukirch.

Einer der neuen SPD-Bewerber ist Michael Bruckner, 33-jähriger Ingenieur aus Gierath, der im Wahlbezirk 14 (Gierath) antritt und erst seit kurzem zur Jüchener SPD gehört. Stefan Schmeings Parteibuch ist noch frisch. Er tritt im Wahlbezirk neun (Hochneukirch) an. Der Familienvater lebt seit acht Jahren dort, arbeitet als Controller.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort