Jüchen Sparkurs für das Schützenfest

Jüchen · In Hochneukirch will der Heimatverein den Ablauf von Früh- und Spätkirmes den steigenden Kosten und sinkenden Besucherzahlen anpassen. Bei einer Vorstandssitzung wurde jetzt das vorläufige Konzept beschlossen.

Ab dem kommenden Jahr müssen sich die Hochneukirchener Schützen und Schützenfest-Besucher auf einen veränderten Ablauf einstellen. Der Heimatverein will Kosten sparen und mehr Besucher in das Festzelt locken. "Wir drehen die Termine praktisch einfach rum. Pfingsten werden wir jetzt unser großes Schützenfest feiern, im September gibt es dann den Königsehrenabend und den Vogelschuss", sagt Benedikt Obst, stellvertretender Vorsitzender des Heimatvereins.

1890 gab's Streit

Die Tatsache, dass in Hochneukirch überhaupt zwei Mal im Jahr gefeiert wird, hat übrigens historische Gründe. Denn 1890 löste sich aus der St. Sebastianus-Bruderschaft ein katholischer Bürgerschützenverein heraus. "Im Streit", wie Benedikt Obst rückblickend sagt. Fortan ließ die Bruderschaft an Pfingsten auf den Königsvogel schießen, im September marschierten die Schützen bei der Spätkirmes des Bürgerschützenvereins. Während der Nazi-Herrschaft machte der Bürgerschützenverein als "Deutscher Schützenverein" zunächst weiter, der Krieg beendete schließlich auch dieses Kapitel.

"Nach dem Krieg gab es den Wunsch, wieder ein Schützenfest in Hochneukirch feiern zu können. Um allen Bürgern ein Angebot zu machen, hat man mit den Heimatfreunden einen Neuanfang gewagt und beide Traditionen fortleben lassen", erklärt Benedikt Obst.

Doch was 1950 noch eine gute Idee gewesen sein mag, passt nicht mehr ins 21. Jahrhundert. Davon sind die Heimatfreunde mittlerweile überzeugt. Schließlich wurde der Zuspruch immer weniger. "Es ist eben sehr schwierig für viele Arbeitnehmer, sich im September einfach mal ein paar Tage Urlaub nehmen zu können. Dementsprechend werden wir uns künftig auf die Pfingsttage konzentrieren. Durch die Feiertage erhoffen wir uns deutlich mehr aktive Schützen und vor allem ein volles Festzelt", sagt Obst.

Bei der erweiterten Vorstandssitzung wurden unter Einbeziehung der Züge Detailfragen geklärt. Aus den Reihen der Infanterie kam etwa der Vorschlag, erst am Pfingstsamstag das Schützenfest zu eröffnen — der Vorstand der Heimatfreunde will aber schon am Freitagabend mit dem Krönungsball starten. "Letztlich hat sich der Vorstand durchgesetzt", so Obst.

Mitglieder sollen abstimmen

Spätestens bei der Jahreshauptversammlung am 29. Januar soll das Konzept den Mitgliedern des Vereins zur endgültigen Abstimmung vorgestellt werden. Der Vorstand der Heimatfreunde geht davon aus, dass es keine Überraschungen geben wird.

(RP)
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