Jüchen So wird die Gemeinschaftsschule

Jüchen · Kleine Klassen, gemischte Bildungsgänge und verschiedene Wahlfächer – die Steuerungsgruppe, die die Jüchener Gemeinschaftsschule plant, hat viele Ideen. Jetzt müssen nur noch Land und Eltern zustimmen.

Kleine Klassen, gemischte Bildungsgänge und verschiedene Wahlfächer — die Steuerungsgruppe, die die Jüchener Gemeinschaftsschule plant, hat viele Ideen. Jetzt müssen nur noch Land und Eltern zustimmen.

Eine Steuerungsgruppe aus Lehrern der Jüchener Schulen hat den Fahrplan für die Gemeinschaftsschule erarbeitet. In kleinen Klassen sollen die Schüler künftig durchlässigen Unterricht machen und eine Option aufs Abitur geboten kriegen. Im Schulausschuss stellte Gruppenleiter Georg Broens den Fraktionen die Grundsatzentscheidungen zum Konzept der geplanten Gemeinschaftsschule vor: Ab der siebten Klasse erfolgt der Unterricht der Haupt- und Realschüler weiter in integrierter Form, es wird also auf schulformspezifische Bildungsgänge verzichtet.

Auch das Thema Inklusion, der gemeinsame Unterricht von behinderten und nicht behinderten Kindern, wird in dem neuen Konzept berücksichtigt. Außerdem wird eine Kooperation mit dem Jüchener Gymnasium in einem Vertrag geregelt. Darin ist unter anderem eine Übernahmegarantie für (geeignete) Schüler der Gemeinschaftsschule in die Sekundarstufe II vorgesehen. Der Lehrplan orientiert sich deshalb am Gymnasium.

Ab der sechsten Klasse gibt es für alle Schüler eine zweite Fremdsprache, die jedoch ab der siebten Klasse abgewählt und gegen ein anderes Fach getauscht werden kann. Ab der achten Klasse ist eine dritte Fremdsprache wählbar.

Entstanden war die Idee einer Gemeinschaftsschule aus Haupt- und Realschule, weil die Ganztagshauptschule in Hochneukirch seit Jahren zu wenig Anmeldungen hat. Ohne eine Koppelung mit der Realschule hätte sie kaum eine Zukunft. Den Fahrplan zur Verschmelzung von Haupt- und Realschule leitet dabei Georg Broens, Leiter der Realschule. Er führt den Arbeitskreis aus Lehrern der Real- und Hauptschule sowie des Gymnasiums und der Grundschule Lindenschule an.

Sie betonen: Bei der Gemeinschaftsschule solle es sich nicht um eine neue Schulform, sondern einen Schulversuch handeln, den das Land bezuschusst. Für die Lehrer gibt es dann mehr Geld für Fortbildungen, außerdem würde das Projekt wissenschaftlich begleitet.

Nach den Sommerferien werden die Eltern der dritten und vierten Jahrgänge der Haupt- und Realschule nach ihrer Zustimmung gefragt. 69 Eltern müssten sich für das Konzept aussprechen. Die Anmeldung der Gemeinschaftsschule ist für Februar 2012 geplant. Im Sommer 2012 könnte sie gegründet werden und zum Schuljahr 2012/2013 starten. Für die Realschüler gibt es, ebenso wie für die bereits angemeldeten Hauptschüler, eine Garantie: Wer jetzt schon eine der beiden Schulen besucht, beziehungsweise für das kommende Schuljahr angemeldet ist, wird sie auch bis zum Ende besuchen können. Es würden dann nur keine neuen Fünferklassen mehr gebildet werden.

(RP)
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