Jüchen Schule baut Fußball-Werkstatt kräftig aus

Jüchen · Die Sekundarschule kooperiert jetzt mit dem Verein Vfl Viktoria Jüchen-Garzweiler. Nach dem Unterricht lernen Jugendliche in einer Freizeit-AG spezielle Fußball-Bewegungsformen. Die Idee: die Schule mit dem Hobby verbinden.

 Kicken jeden Montag entweder in der Sporthalle ihrer Schule oder auf dem Kunstrasenplatz des Vfl Viktoria: die Sportler der "Fußball-Werkstatt" um Trainer Henning Blenkle (links im Bild).

Kicken jeden Montag entweder in der Sporthalle ihrer Schule oder auf dem Kunstrasenplatz des Vfl Viktoria: die Sportler der "Fußball-Werkstatt" um Trainer Henning Blenkle (links im Bild).

Foto: georg salzburg

Profi-Fußballspieler werden - das ist der Traum vieler Nachwuchs-Kicker. Gerade bei Jungs ist er bis ins Jugendalter sehr verbreitet. Die Sekundarschule Jüchen reagiert darauf und bietet den Jugendlichen ab der siebten Jahrgangsstufe die Teilnahme an einer "Fußball-Werkstatt" an. Die AG, die von den Schülern in ihrer Freizeit besucht wird, soll weiter wachsen: Die Schule plant, jetzt auch den benachbarten Fußball-Verein "Vfl Viktoria Jüchen-Garzweiler" mit ins Boot zu holen und mit ihm zu kooperieren. "Unser Ziel ist es, die Schule mit dem Hobby vieler Jugendlicher zu verbinden", sagt Sportlehrer Henning Blenkle.

Er arbeitet am Ausbau der Werkstatt, in der momentan nur Jungs spielen. "Das Angebot ist aber nicht nur auf Jungs beschränkt. Mädchen können genauso gut mitspielen", betont er. Was seine Werkstatt von einem Fußballtraining unterscheidet? "Natürlich steht bei uns das Training im Vordergrund. Aber wir analysieren zum Beispiel auch Fußballspiele der ,großen Profis' auf Taktik. Das interessiert viele der Teilnehmer", sagt der Sportlehrer, der sich gut vorstellen kann, in Zukunft auch Freundschaftsspiele mit anderen Mannschaften zu initiieren. "Die Schüler können sich dadurch noch stärker mit ihrer Schule identifizieren." Einer der Schwerpunkte in der "Fußball-Werkstatt": die sogenannte Life-Kinetik. "Dabei geht es darum, mehrere Bewegungen gleichzeitig zu machen, also zum Beispiel zu passen und parallel dazu immer wieder einen Tennisball zu fangen. Das trainiert das Zusammenspiel beider Gehirnhälften", erklärt Henning Blenkle. Doch auch die Verbesserung der sportlichen Koordination und der motorischen Fähigkeiten stehe auf dem Trainingsplan für die Jugendlichen, die in diesem Jahr übrigens erstmals an den Fußball-Kreismeisterschaften teilnahmen und in ihrer Wettkampfklasse Platz fünf belegten. Die Schüler sind alle im Alter zwischen zwölf und 14 Jahren. "Das liegt daran, dass die Sekundarschule momentan nur bis Klasse Acht geht", erklärt Blenkle. Die Jahrgänge, die automatisch ab nächstem Schuljahr entstehen - egal ob Sekundarschule oder Gesamtschule - sollen dann ebenfalls eingeladen werden, in der Werkstatt zu kicken. "Das was wir hier lernen, können wir auch im normalen Fußballtraining anwenden", sagt Omar Abu Shammala (13) und spricht auch für seinen Nachbarn Michael Owusu. Beide wohnen in Odenkirchen, gehen auf die Sekundarschule - und spielen im Verein. "Fußball ist mein Leben", fügt Michael Owusu hinzu.

Er hofft insgeheim, durch die Tricks, die er in der "Fußball-Werkstatt" lernt, eines Tages vielleicht entdeckt zu werden. "Es gibt Spieler, die bei Turnieren vom Spielfeldrand aus beobachtet werden. Und vielleicht kann ich ja auch mal einen dieser Beobachter überzeugen und mir doch noch den Traum vom Spielen in einer Profi-Mannschaft erfüllen", erzählt der Zwölfjährige, der genau wie Omar Abu Shammala in der Werkstatt die Leistungsschraube anziehen will.

(NGZ)
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