Jüchen Schützen-Nachwuchs ist in Sicht

Jüchen · Durch intensive Nachwuchswerbung und -betreuung gelingt es den Vereinen in Jüchen und Hochneukirch, zum nächsten Schützenfest jeweils einen neuen Zug am Start zu haben. Das Eintrittsalter wurde dafür deutlich gesenkt.

 Der neue Hochneukircher Schützenzug.

Der neue Hochneukircher Schützenzug.

Foto: Verein

Nachwuchs zu gewinnen, ist ein hartes Ringen gleichermaßen für den Bürgerschützen-Heimatverein (BSHV) Jüchen, ebenso wie für den Schützenverein Hochneukirch. Um zu keinem "Alte-Männer-Verein" zu werden, gehen die Schützen neue Wege und unternehmen erhebliche Anstrengungen. So hat der BSHV Jüchen jetzt beschlossen, für die neuen Schützenzüge erstmalig sogar 14-Jährige zuzulassen. Zuvor lag das Eintrittsalter bei 16 Jahren. Wenn nun beim nächsten Schützenfest in Jüchen auch der neue Schützenzug, "Die Königsjäger" mit dabei ist, dazu kündigt BSHV-Chef Thomas Lindgens aber vorsorglich an: "Wir nehmen die jungen Leute natürlich noch an die Hand. Aus Jugendschutzgründen wird ein beauftragter Erwachsener aus dem Verein die ganze Zeit mit dabei sein."

 Auch mit Fahrradgruppen gewinnen die Heimatschützenvereine ihren Nachwuchs.

Auch mit Fahrradgruppen gewinnen die Heimatschützenvereine ihren Nachwuchs.

Foto: BSHV

Acht ehemalige Jungschützen haben als "Die Königsjäger" ihr Debüt beim Jüchener Schützenfest. Zugführer ist Lars von Gansewinkel, sein Stellvertreter Dominic Schmidt, Spiess ist Julius Borgert, weitere Mitglieder sind Florian Saupe, Niklas Schiffer, Janik Gulbins, Schütze Fabian Marquardt und Alexander Lindgens. Die früheren Edelknaben haben bereits bestickte Hemden mit einem eigenen Wappen und eine eigene Uniform.

In Hochneukirch freut sich Benedikt Obst als Schützenchef über den Neuzugang "1. Pionierzug Hochneukirch". Dazu gehören sieben Jungen im Alter von sogar erst elf bis zu 17 Jahren, Zugführer ist Tim Piel und Spieß ist Simon Schmidt. Zu den Pionieren gehören außerdem Nils Klein, Chrispyn Klein, Tim Wienands, Timo von Blumenthal und Tim Schopphoven. Zur Zeit tragen die Pioniere noch eine Jägeruniform, da diese am leichtesten in ihrer Größe auszuleihen ist, aber in Zukunft wollen die Jungs auch eine andere Uniform haben. Ihren Zugkönig werden sie am 5. Mai ermitteln.

Um Nachwuchs anzusprechen und möglichst schon als Kinder in die Tradition des Schützenwesens einzuführen, bindet der BSHV eine Gruppe von Kindern mit geschmückten Fahrerädern in die Umzüge ein. Das Fahrradschmücken greift jetzt auch der Hochneukircher Heimatverein nach längerer Pause wieder auf. Nach einem Aufruf bei Facebook haben sich die ersten Kinder gemeldet, die unter Anleitung von Vanessa Holz ihre Räder für das Schützenfest an Pfingsten dekorieren werden.

So wie vor allem beim Fahrradschmücken auch Mädchen bei den Schützenfesten mitmachen können und sollen, so öffnen sich die Vereine in Jüchen und Hochneukirch auch immer mehr für weibliche Aktive in ihren Vereinen. In Hochneukirch gibt es sogar im Vorstand drei Frauen im 15-köpfigen Gremium. In Jüchen ist der Schützen-Vorstand zwar noch rein männlich: "Das muss aber nicht so bleiben", hofft Lindgens. Als Jugend- bzw. Kinderbetreuerinnern heben bereits Vanessa Holz in Hochneukirch und Jennifer Glindemann in Jüchen die "Frauenquote".

Betrachtet man den Altersdurchschnitt der beiden größten Heimat- und Schützenvereine, dann erübrigt sich jeder Vergleich mit einem "Alt-Herren-Verein". Laut Lindgens liegt der Altersdurchschnitt bei den 18 Jüchener Schützenzügen bei 30 Jahren. Und in Hochneukirch haben sich Vorstand und Verein, seitdem der 30-jährige Benedikt Obst ihn führt, deutlich verjüngt. Auch einige unter 30-Jährige gehören dort zum Vorstandsteam.

(NGZ)
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