Jüchen Schulwahl: Jüchener gehen jetzt vor

Jüchen · Fehlanmeldungen am Gymnasium sollen künftig durch Elterninfo begrenzt werden.

Priorität bei den Anmeldungen an allen Schulen in Jüchen soll ab dem Schuljahr 2019/20 den Jüchener Kindern vor Anmeldungen von auswärtigen Kindern eingeräumt werden: Das beschloss der Schulausschuss. Anlass für diese Regelung war der Fall einer Schülerin, die zwar an der Stadionstraße wohnt, aber vom dortigen Gymnasium aus Kapazitätsmangel nicht mehr angenommen werden konnte. Vor ihr hatte aber ein Kind aus Mönchengladbach die Aufnahmezusage erhalten. Ein weiteres Problem, das auch Gesamtschulleiterin Susanne Schumacher im Fachausschuss bestätigte, sind die Kinder, die eigentlich nicht aufs Gymnasium gehören, dann dort abbrechen und in die Gesamtschule streben. Für diese Kinder hat die Gesamtschule aber keine Aufnahmekapazität mehr, so dass diese in den Nachbarstädten versuchen müssen, einen Gesamtschulplatz zu finden.

Um künftig solche Fehlwahlen einzudämmen, soll es auf Antrag von Sebastian Heckhausen (CDU) nun gemeinsame Elterninformationen von Gesamtschule und Gymnasium geben. Susanne Schumacher hatte dies ebenfalls gewünscht und begründet: Viele Eltern wüssten einfach nicht, dass auch die Gesamtschule zum Abitur führe.

Andrea Müller (FWG) sprach ein globales Problem an, das aber nur durch die Landespolitik gelöst werden könne. Sie plädierte dafür, dass die Grundschulempfehlungen für weiterführende Schulen wieder vor den Elternwillen gesetzt weden. Denn der sei die eigentliche Ursache dafür, dass zu viele für das Gymnasium eigentlich ungeeignete Kinder dort trotzdem angemeldet würden und oftmals auch scheiterten. Sie wolle die Gesetzesänderung abwarten, beantragte Müller das Vertagen der Entscheidung über ein neues Anmeldeverfahren. Sie setzte sich aber damit nicht durch. Denn Bürgermeister Harald Zillikens geht davon aus, dass es noch zwei Jahre dauern wird, bis das neue NRW-Schulgesetz in Kraft tritt.

(gt)
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