Jüchen Schon 308 Anträge von bedürftigen Eltern

Jüchen · Immer mehr Eltern in Jüchen beantragen bei der Gemeinde Geld für die Förderung ihrer Kinder. Bis Anfang November lagen im Sozialamt der Gemeinde insgesamt 308 Anträge auf Zuschüsse aus dem Leistungs- und Teilhabepaket der Bundesregierung vor. Mit dem Geld sollen Kinder aus einkommensschwachen Familien trotzdem Mitglied in einem Sportverein sein können, Ausflüge und Klassenfahrten mitmachen oder eine Lernförderung erhalten. Allein im Oktober stellten in Jüchen 49 Eltern einen Antrag auf Zuschüsse verschiedener Art. Das teilte die zuständige Dezernentin Annette Gratz mit. "Und es ist von einer weiteren Zunahme auszugehen", sagte Gratz.

 Im Sozialamt im Rathaus Jüchen gehen immer Anträge von Eltern auf Zuschüsse aus dem Bildungs- und Teilhabepaket ein.

Im Sozialamt im Rathaus Jüchen gehen immer Anträge von Eltern auf Zuschüsse aus dem Bildungs- und Teilhabepaket ein.

Foto: M. reuter

Nur wird es eine Weile dauern, bis die Anträge bearbeitet sind. Denn einerseits werden die Arbeitshinweise und Richtlinien aus dem Ministerium und vom Rhein-Kreis Neuss laufend angepasst, und zum anderen lassen sich die Leistungen nur mit großem Aufwand berechnen. Zum Beispiel beim Zuschuss für eine warme Mahlzeit in der Schule. "Jeden Monat ist die Mittagsverpflegung anhand der Anzahl der tatsächlichen Tage zu berechnen, ohne Wochenenden, Ferien und Feiertage", erklärt Gratz. Weil auch noch jeder Essensanbieter anders abrechnet, steigt dadurch der Personalaufwand der Gemeinde. Sportvereine wiederum erheben Jahresbeiträge, Zahlungen aus dem Teilhabepaket kommen aber monatlich.

Der Aufwand für die Kommune ist erheblich. Um die Anträge bearbeiten zu können, hat die Gemeinde eine Mitarbeiterin zusätzlich im Sozialamt eingesetzt. "Deshalb haben sich die Bearbeitungszeiten bereits verringert", sagte Annette Gratz. Auf den Kosten für die Bearbeitung bleibt die Gemeinde aber wohl sitzen. "Die Personal- und Sachkostenerstattung ist noch nicht abschließend geklärt", sagte Gratz. "Nach derzeitigem Stand wird die Gemeinde nicht die vollen Personal- und Sachkosten erhalten."

(RP)
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