Veranstaltung auf Schloss Dyck Schlossherbst zieht Scharen in den Schlosspark
Dyck · Der Startschuss für die nächste Großveranstaltung auf Schloss Dyck ist gefallen: Zahlreiche Aussteller bieten Waren passend zur Jahreszeit. Wir verraten, auf was sich Besucher 2023 freuen können und wie lang der Schlossherbst geht.
Schlossherbst 2023 zieht Hunderte Besucher in den Park von Schloss Dyck
Petrus hatte noch etwas gutzumachen bei der Stiftung Schloss Dyck, weil so manche Veranstaltung in diesem Jahr beinahe ins Wasser gefallen wäre. Jetzt zeigte sich der Herbst von seiner allerbesten Seite. Den Regenschirm konnte man getrost im Auto zurücklassen. Kein Wunder, dass die Besucher in Scharen kamen. Zu sehen und zu entdecken gab es wie immer sehr viel. Da immer wieder auch neue Attraktionen auf das Publikum warten, kann bei den Besuchern des Schlossherbstes kaum Langweile aufkommen.
Vom zartesten Pflänzlein bis zum 200 Jahre alten Schrank gab es eine enorme Vielfalt an Angeboten. Ute Schenkendorf aus Alpen war mehr als zufrieden: Sie hatte eine selbst für Gartenkenner und -liebhaber unbekannte Pflanze mitgebracht. Und sie freute sich über die große Resonanz. „Besonders gefragt sind die Faulenzertomaten“, erklärte die Pflanzenfrau aus Leidenschaft. Sie kann man einfach wachsen lassen, da muss nichts ausgegeizt werden. „Zu mir kommen viele Gartenanfänger“, erklärte Ute Schenkendorf. Für sie hat sie so manch frohe Botschaft parat – wie diese: „Es gibt Wintergemüse, das man jetzt pflanzen und den ganzen Winter über ernten kann.“ Der Eisner-Salat halte minus 16 Grad locker aus, „die Blätter wirken dann wie Glas“, erfuhren interessierte Besucher.
Schräg gegenüber, im Café „Le Petit Paris“, konnte man in eine andere Welt tauchen, in die Welt des Laissez-faire, wo Entschleunigung angesagt ist, gerne bei einem Glas Champagner und französischen Chancons. Aber nicht zu lange sitzenblieben, dafür gibt es viel zu viel zu entdecken. Der Entdecker-Stress gilt jedoch als eine reizvolle Variante des Stresses, angenehmer und bestimmt auch weniger schädlich. So gelangt man als Besucher irgendwann am Stand von Carsten Kühne aus Sinsteden. Blickfang bei dem Möbelrestaurator ist ein Barkas-Oldtimer, ein Fahrzeug in VW-Bus-Größe mit Ladefläche. Mit einer empfindlichen Spürnase entdeckt er Möbel wie den alten bemalten Bauernschrank aus Thüringen, der um 1810 hergestellt worden war und der sehr behutsam restauriert wurde. Er ist schon ziemlich krumm und schief, hat aber jede Menge Charme, der alpenländische Schrank aus dem Jahr 1752. Eine top moderne Küche, schneeweiß, dürfte sich freuen, wenn man ihr einen der großen Holzteller als Kontrast mitbringen würde.
Die alten Möbel sind das Gegenstück zu den zeitgenössischen, glänzenden Alessi-Designprodukten, die bei Carsten Kühne zu haben sind. Ihr Alter: zwischen 100 und 150 Jahre. Kein Pritschenwagen, sondern ein kleiner, rundlicher Wohnwagen aus dem Jahr 1966 ist das Erkennungsmerkmal von Mona Zarroug, die ihrem Business den Namen Momade-Atelier gegeben hat. Mit ihrem Freund Lars Rösgen bietet sie unter anderem die von ihr kreierten Drahthaarbänder und andere Accessoires an. „Es läuft sehr, sehr gut“, lautete ihre Bilanz am Sonntagmittag.
Nicht ganz so zufrieden war Stefan Balzer aus Köln. Seine Produkte bekamen zwar jede Menge Lob, aber er spürte schon ein gewisse Kaufzurückhaltung. Zu seinem Sortiment gehörten kleine Hocker aus Holz mit lustigen Tiermotiven – die Kinder waren begeistert. Eine Besonderheit ist das Gemälde auf dem die chinesische Göttin des Mondes zu sehen ist. Sie hatte Stefan Balzer mit anderen Bildern in Peking erworben.
Wer wollte, konnte nicht nur beladen mit tollen Einkäufen nach Hause fahren, sondern auch etwas klüger, als man gekommen war. Das war unter anderem am Stand der Rollenden Waldschule möglich. Hartmut Riedel hatte zwischen den vielen ausgestopften Tieren viele Fragen von Naturinteressierten zu beantworten. Eine ältere Dame erfuhr, dass alles seine zwei Seiten hat: Der Steinmarder zerbeißt nicht nur Kabel im Motorraum des Autos, er hat auch Appetit auf Mäuse und Ratten.
Und auch auf dem Gelände von Schloss Dyck weihnachtete es schon ein wenig: So gab es gestrickte Weihnachtsbäume, die garantiert nicht nadeln. Und Bea Breuer von der Manufaktur der Stiftung Schloss Dyck hatte für die dunkle Jahreszeit kuschelige Steiff-Tiere mitgebracht.