Jüchen Schloss Dyck ist ein Besuchermagnet

Jüchen · Gut 153.000 Menschen besuchten 2011 das historische Wasserschloss und seinen Park. Trotz höherer Eintrittspreise sind die Besucherzahlen damit um acht Prozent gewachsen. Die Stiftung Schloss Dyck ist auf steigende Besucher angewiesen, denn das Geld braucht sie dringend.

 Die Besucher von Schloss Dyck sind heiß auf die Illumina (links), fahren ab auf die Classic Days (oben rechts) und genießen den Schlosspark (unten rechts). Nun kommen aber auch mehr Tagesbesucher.

Die Besucher von Schloss Dyck sind heiß auf die Illumina (links), fahren ab auf die Classic Days (oben rechts) und genießen den Schlosspark (unten rechts). Nun kommen aber auch mehr Tagesbesucher.

Die Zahlen sehen auf dem Papier sehr rosig aus. Denn Schloss Dyck zog bis Ende September dieses Jahres weit mehr Besucher an als im Vorjahr. Insgesamt passierten gut 153 000 Besucher die Eingangskontrolle zum historischen Gemäuer und dem Schlosspark. 2010 waren es knapp 143 000 Menschen gewesen. Das ist eine Steigerung um acht Prozent. Vor allem verbuchte die Stiftung Schloss Dyck rund 5000 mehr Tagesbesucher als im vergangenen Jahr. Und das trotz des um einen Euro gestiegenen Parkeintritts. "Es war unser Ziel, die Tagesbesucherzahl zu erhöhen", sagte Jens Spanjer, Vorstand der Stiftung Schloss Dyck. "Es hilft uns, die Basis zu stärken und nicht nur auf große Events angewiesen zu sein."

Spanjer macht die innovativere Bepflanzung des Schlossparks, das Ende der Baustelle am und im Hauptschloss und das für das Schloss gute Wetter in diesem Jahr für den Besucherandrang verantwortlich: "Wir hatten früh gutes Wetter im März und einen langen Herbst." Der Stiftung Schloss Dyck kommen die zusätzlichen Einnahmen gerade recht, um eine andere Lücke zu schließen.

Denn die Einkünfte aus Zinserträgen, die das Stiftungskapital abwirft, sind nicht so hoch wie noch vor drei Jahren erhofft. Vor der Wirtschafts- und Finanzkrise hatten der Rhein-Kreis Neuss, der Landschaftsverband Rheinland, das Land NRW und die RWE Power AG das Stiftungskapital auf elf Millionen Euro aufgestockt und Defizite ausgeglichen. Damals wurde von einer angenommenen Verzinsung von 4 bis 4,5 Prozent ausgegangen. "Davon sind wir aber weit entfernt", gibt Spanjer zu. Die reine Verzinsung liege bei mehr als drei Prozent, allerdings bestimmten Kurse das Ergebnis. Und Kursverluste sind nicht immer kalkulierbar. Auf der anderen Seite wurde das zweite Ziel des damaligen Plans, das Besucheraufkommen, bislang eben übertroffen. Auch dank aufwendigerer Marketingaktionen.

Da passt es gut, dass die Stiftung Schloss Dyck gerade einen weiteren Zuschuss bekommt, um mehr Werbung zu machen. Vom Landeswettbewerb "Erlebnis NRW" gab es im Oktober einen Bewilligungsbescheid über 400 000 Euro, um eine buchbare landesweite Tour zu Parks und Gärten landesweit zu vermarkten. Gemeinsam mit anderen Trägern ist die Stiftung Schloss Dyck Träger dieser Tour, die somit auch zum Schloss Dyck führen soll – was dem Schloss wiederum mehr Besuchereinnahmen bringt. "Es freut uns, dass bei dem Landeswettbewerb nicht nur die klassischen touristischen Ziele berücksichtigt wurden", sagt Spanjer.

Unterdessen ist die Sanierung des Stalls weitgehend abgeschlossen. Zum Weihnachtsmarkt werden die Pferdeställe erstmals als Veranstaltungsraum nutzbar sein. Derzeit wird noch das Fundament unterfangen. Tagungsräume über den Stallungen werden voraussichtlich im Sommer 2012 fertig sein. Die über zwei Jahre dauernde Sanierung kostete insgesamt 2,8 Millionen Euro. Und wenn es noch weiter frostfrei bleibt, könnte auch die Torburg noch 2011 ihr neues Fundament bekommen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort