Fotos vom Landschaftsgarten Ausstellung zum 200-jährigen Bestehen des Schlossparks

Jüchen · Vor 20 Jahren wurde die Stiftung Schloss Dyck gegründet, vor 200 Jahren der englische Landschaftsgarten angelegt: Dazu gibt es eine Fotoausstellung.

 Markus Bollen in seiner Gartenausstellung auf Schloss Dyck.

Markus Bollen in seiner Gartenausstellung auf Schloss Dyck.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Die ersten Magnolien am Schloss Dyck ließ Fürst Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck pflanzen. Die Schönheit der Magnolien von heute feiert der Künstler Markus Bollen in hochformatigen Fotografien. Behutsam hat Bollen zum Beispiel den kristallinen Glanz von Regentropfen auf Blüten eingefangen, wie auch das herrliche Farbspiel an einem lichtdurchfluteten Tag. Kleinere Querformate von Blütenteppichen ergänzen diesen frühlingshaften Aspekt der Ausstellung „Genius Dyckensis“. Sie ist vom 31. März bis 8. September im Schloss Dyck innerhalb der Reihe „Gartenfokus“ zu sehen. Mit der Präsentation feiert die Stiftung Schloss Dyck ihr 20-jähriges Bestehen und den 200.  Geburtstag des Parks im Stil eines englischen Landschaftsgartens. Ausschließliches Motiv der gezeigten Fotografien ist der Park, der sich beim Blick durch die Fenster in Echtzeit in die Schau einspielt.

Beim Weg von den Magnolienbildern durch die Flügeltür im Ost-Trakt trifft der Besucher nach frühlingshaften Impressionen im Nachbarraum auf herbstliche Gegenstücke zu Erwachen und Blühen. Spuren des Verwelkens und Vergehens deuten sich an und sind eingebunden in eine herbstlich schillernde Farbenwelt. Über Räume und Flur verteilt breitet Bollen Ansichten des Parks im Wandel der Jahreszeiten ein. Er lenkt den Blick auf Baumstrukturen, das Licht- und Schattenspiel in Blütenteppichen und das lineare Flechtspiel von Miscanthusgräsern. Hier und da legt sich in Anspielung auf Bewegung und Zeit ein diffuses Licht sowie ein Verwischen über die Motive. Die musikalisch unterlegten Filmsequenzen „Schatten“ und „Wasser“ laden im ruhigen Fluss der Bilder zur meditativen Betrachtung ein.  

Zur sehr gut besuchten Vernissage nannte Bürgermeister Harald Zillikens einen dritten Anlass für die Schau: Seit zehn Jahren wird der Europäische Gartenpreis ausgelobt. Beim Blick auf die Geschichte des Schlosses erinnerte Zillikens an Constance zu Salm-Reifferscheidt-Dyck, die im Schloss ein offenes Haus pflegte, sowie an ihren Ehemann Fürst Joseph. Der ließ den Park im Stil eines englischen Landschaftsgartens anlegen. Zillikens bescheinigte dem Stiftungsvorsitzenden Jens Spanjer eine „phantastische Entwicklung“ von Schloss und Park, die als Ensemble jährlich 300.000 Besucher anziehen.

Spanjer berichtet, dass Bollen seit einer ersten kleinen Ausstellung im Teehaus 2005 mit Arbeiten zum Bambusgarten regelmäßiger Gast im Schlosspark ist und entsprechend die Anlage im wechselnden Licht eingefangen hat. Ausstellungskurator Martin Wolthaus betonte, dass die Präsentation aus einem großen Fundus unterschiedlichster Motive zusammengetragen wurde. Der Künstler habe bewusst auf Schlossveduten und gängige Postkartenmotive verzichtet und stattdessen die Besonderheit stiller Szenen und Ausschnitte gewählt. Wolthaus verwies auf das häufig wiederkehrende Stilelement extrem gelenkter und gestreckter Bildformate, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln entdeckt werden wollen.

Informationen Ausstellung vom 31. März bis 8. September, samstags/sonntags und feiertags von 12 bis 18 Uhr, dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr; Parkeintritt, inklusive Ausstellung Erwachsene 9,50 Euro, ermäßigt 6,50 Euro, Kinder von sieben bis 16 Jahren 1,50 Euro.

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