Unwetter in Jüchen "Sandsturm" aus der Grube sorgt für Aufsehen

Jüchen · Eine große Staubwolke legte sich bei dem stürmischen Wetter gestern Nachmittag über Teile von Jüchen. "Für etwa eine halbe Stunde verschwand der Ort in einer Dreckwolke", berichtete Willy Wimmer.

Der ehemalige Bundestagsabgeordnete, der in Jüchen wohnt, betonte: "So habe ich das noch nie erlebt. Menschen auf der Straße zogen sich die Jacke über den Kopf — wie bei einem Schneesturm." Der Staub zog seiner Meinung aus Richtung Tagebau her. Willy Wimmer befürchtet eine Gefahr für die Gesundheit.

Pfarrer Ulrich Clancett war froh, im Pfarrhaus zu sitzen. "Draußen tobt ein Sandsturm, der bräunliche Schleier kommt von der Grube", schilderte er. "Wenn man nicht die Fenster schließt, kann man putzen." Auch bei der Polizei ging ein Hinweis auf das aufgewehte Material ein. "Wenn nach einer Zeit mit trockenem warmen Wetter und wenig Regen ein Sturm wie jetzt kommt, dann ist leider nicht zu verhindern, dass Grobstaub aus dem Tagebau aufgewirbelt wird. Wir bedauern das", erklärte Guido Steffen, Sprecher bei RWE Power. "Wir haben Berieselungsanlagen, aber eine solche Wetterlage setzt unseren Möglichkeiten Grenzen." Laut Steffen dringt der aufgewehte Grobstaub, im Gegensatz zum Feinstaub, nicht in die Lunge ein.

Wimmer aber sieht Handlungsbedarf: "Es kann nicht sein, dass die Jüchener immer mehr Belastungen ertragen müssen. RWE muss seine Vorkehrungen verbessern."en.

(cso-)
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