Musikschule in Jüchen „Pro Musica“ erweitert ihr Kursangebot

Jüchen · Ein neues Angebot für Bands oder für Musiker, die künftig in Gruppen spielen wollen, hat die Musikschule „Pro Musica“ im Programm. Die Bands werden beraten und unterrichtet. Dafür steht jetzt ein Probenraum in Hochneukirch zur Verfügung.

 Schlagzeuglehrer Jörg Seyffarth im Probenraum, den die Musikschule „Pro Musica“ jetzt in der Peter-Bamm-Halle in Hochneukirch nutzen kann.

Schlagzeuglehrer Jörg Seyffarth im Probenraum, den die Musikschule „Pro Musica“ jetzt in der Peter-Bamm-Halle in Hochneukirch nutzen kann.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Für Jörg Seyffarth ist das neue Angebot von „Pro Musica“ nicht nur eine Bereicherung des Unterrichtsprogramms der Musikschule, sondern zugleich eine konsequente Weiterführung der bisher vorhandenen Möglichkeiten für Musiker: Seit wenigen Tagen bietet die Musikschule Bands die Möglichkeit eines Band-Coaching und des Band-Unterrichts an. Möglich wurde dies, weil nun die Räumlichkeiten dafür zur Verfügung stehen. „Wir haben jetzt einen Schall-isolierten Probenraum im Keller der Peter-Bamm-Halle in Hochneukrich“, erläutert Seyffarth. Dort ist in der Regel sein Arbeitsplatz beim Unterricht an den vier „Schießbuden“, den Schlagwerken mit Trommeln, Pauken, Becken. „Viele unserer Musikschüler und andere Musiker möchten gerne mit anderen zusammenspielen“, berichtet Seyffarth, Dozent für Schlagzeug an der von einem gemeinnützigen Förderverein betriebenen Musikschule.

Das Spiel in einer Gruppe sei anders als das solistische Musizieren. „Da müssen Lautstärke, Rhythmus oder die Harmonie stimmen. Jeder muss nicht nur sich, sondern auch den anderen hören und sich auf ihn einlassen.“ In einer Band zu spielen gelinge nur, wenn sich jedes Mitglied anpasse.

Es gebe nicht viele Möglichkeiten, sich in einer Band zu probieren. Zum einen scheitere es an den geeigneten Räumlichkeiten, zum anderen an den Mitspielern. „Wir können beides bieten“, meint Musikschulleiter Arne Harder, der als Dozent der Musikhochschule Düsseldorf auch Gitarrenunterricht an der Musikschule erteilt. „Wir kennen unsere rund 170 Schüler und können sie ihren jeweiligen Fertigkeiten und Ausbildungsstandards entsprechend zusammenbringen.“ Bei Streicher-Ensembles in der klassischen Musik ist das allgemein üblich, aber bei Instrumenten wie E-Gitarre oder Bass, Keyboard oder Schlagzeug ist das nicht der Fall. „Hier bieten wir das neue Angebot.“ Dabei werden  bestehende Bands betreut und neue Bands unterrichtet, „meistens in der klassischen Formation mit Gitarre, Bass, Keyboard und Schlagwerk, sagt Harder.  „Wir stehen mit unserem Angebot allen offen, nicht nur unseren Musikschülern.“

Wie für Seyffarth, so steht auch für Harder der Spaß an der Musik für und bei den Musikschülern im Vordergrund. Die Freude an der Musik zu vermitteln, sei eine der wichtigsten Aufgaben der 17 staatlich geprüften Musikpädagogen, die für Pro Musica in allen Altersklassen bis hin zu den Erwachsenen unterrichten. „Bei uns kann jeder Interessent sein Instrument erlernen. Möglich macht es die Gelegenheit, von der Musikhochschule Studenten aus den Abschlussklassen rekrutieren zu können. „Diese Studenten sind allesamt hoch qualifiziert und motiviert.“ Damit der Spaß am Musizieren nicht endet, weil das Einzelspiel auf Dauer langweilt, fördert er den Bandgedanken. „Eine Gruppe eröffnet neue Blickwinkel und gibt neue Motivation.“

Vor zwei Wochen war „Pro Musica“ Thema im Kulturausschuss. Die FWG hatte beantragt, dass die Stadt künftig mit dieser Musikschule und nicht mit der Kreisjugendmusikschule zusammen arbeiten solle. In der Verwaltungsvorlage hieß es dazu, „Pro Musica“ sei eine private, gewinnorientierte Musikschule, zudem sei das Angebt an Instrumental- und Gesangsunterricht geringer. Zwar wurde in der Sitzung dann korrigiert und erklärt, dass „Pro Musica“ die Gemeinnützigkeit zuerkannt worden sei. Doch der Kulturausschusschuss stimmte für den Beibehalt der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung mit der Kreisjugendmusikschule. „Wir sind ein gemeinnütziger Verein, der keine Gewinne machen darf“, versichert Harder. „Weil wir ein Förderverein sind, haben wir auch keinen sozialversicherungspflichtig beschäftigten Musikschulleiter, der Bedingung für eine Förderung sein soll.“

Arne Harder hofft nun auf weitere Gespräche mit der Jüchener Stadtverwaltung, dem Bürgermeister und den Politikern, damit diese die Einstellung zu „Pro Musica“ änderten.

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