Jüchen Polo insolvent — wie geht es weiter?

Jüchen · Trotz Winterzeit eröffnen warme Temperaturen bereits vorab vielerorts die Motorradsaison. Was zuvor wegen des milden Wetters im Winter an Heizkosten eingespart wurde, wird nun in Kraftstoff und neues Zubehör investiert. Umso bedeutender ist der kürzlich gestellte Insolvenzantrag von Polo, einem der größten deutschen Händler für Motorradbekleidung und Zubehör. Ist dies ein herber Rückschlag für die Szene oder besteht noch Hoffnung?

Kult-Gitarrist Santana spielt im Polodrom
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Kult-Gitarrist Santana spielt im Polodrom

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Das in Jüchen ansässige Unternehmen stellte am 5. Dezember 2011 beim Amtsgericht Mönchengladbach vorerst den Antrag auf Insolvenz. Bislang vertrieb Polo seine Produkte online und in über 100 Filialen deutschlandweit, sowie in der Schweiz. Über 800 Mitarbeiter sind nun direkt von der drohenden Insolvenz betroffen.

Dabei öffnete erst 2009 mit dem Polodrom ein zusätzliches Event-Gelände mit Platz für bis zu 10.000 Menschen, das unmittelbar an den Hauptsitz angelagert wurde. Hier traten seinerzeit internationale und regionale Acts wie Lenny Kravitz, H-Blockx, The Boss Hoss und viele andere auf. Mit einer Grundfläche von rund 300 Quadratmetern zählt die Polodrom Open Air Bühne in ganz Europa zu den größten ihrer Bauart. Doch nun scheint es, dass gerade dieser Neubau eine nicht mehr zu tragende Last für das Unternehmen ist.

Der integrierte redhot Club mit Restaurant und Bistro war bis dato der bedeutendste Szenetreff für freiheitsliebende Biker aus der Region und von weit her. Neben einem kulinarischen Angebot, wurde hier über das gemeinsame Hobby philosophiert und Kultur zelebriert. Wöchentlich fanden auf der kleineren Clubbühne vor bis zu 600 Zuschauern Kleinkunst, Livemusik oder regelmäßige Comedy-Veranstaltungen statt und lockten Familien und Menschen auf zwei Rädern an.

Wenngleich der Betrieb derzeit aktiv weiter läuft, ist das Gehalt ohne zukünftiges Konzept nicht mehr langfristig gesichert. Hier herrscht dringend Sanierungsbedarf. Bedingt durch die frühe Saison und einen neuen Massenkredit in Höhe von neun Millionen Euro, hat sich das Geschäft aktuell stabilisiert und kann den Betrieb bis zum Ende des Sommers aufrechterhalten. Wie es dann weitergeht, ist noch unklar.

Sicher ist allerdings, dass die Betriebsaufgabe nicht nur für Jüchen einen großen Verlust bedeuten würde. Einige Mitarbeiter sind bereits jetzt auf der Suche nach einem neuen Job. Doch nicht nur Polo Mitarbeiter haben in den letzten Wochen schlechte Neuigkeiten vernommen. Auch viele tausend Mitarbeiter anderer Unternehmen sind von drohendem Jobverlust betroffen.

Arbeitssuchende müssen daher mehr denn je über die aktuellen Entwicklungen in der Wirtschaft informiert sein, denn sonst geht die neue Bewerbung womöglich auf kurzfristige Sicht ins Leere. Daher gibt das Wirtschaftsmagazin STERKL eine Hilfestellung für Jobsuchende. Für einen sicheren Arbeitsplatz ist es nahezu unabdingbar geworden, über die finanzielle Situation des Unternehmens informiert zu sein.

Auch bei einer Bewerbung sind diese Kenntnisse durchaus vorteilhaft. Denn nur so kann auch der nächste Job ein sorgenfreier Neuanfang werden.

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