Nikolauskloster in Jüchen Pater Felix sagt dem Nikolauskloster leise adé

Jüchen · Der künftige Provinzial des Oblatenordens hat das Nikolauskloster zu einer Begegnungsstätte für Familien gemacht. Die soll es auch bleiben.

 Pater Felix Rehbock verlässt das Nikolauskloster. Sein Lieblingsplatz ist jetzt in den letzten Tagen an der Osterkerze in der Klosterkirche.

Pater Felix Rehbock verlässt das Nikolauskloster. Sein Lieblingsplatz ist jetzt in den letzten Tagen an der Osterkerze in der Klosterkirche.

Foto: Gundhild Tillmanns

Sein Zimmer im Nikolauskloster ist schon ausgeräumt und wird jetzt frisch gestrichen für den Nachfolger: Pater Felix Rehbocks letzte Tage als Rektor im Nikolauskloster haben begonnen. Seine letzten Amtshandlungen sind die Messfeiern am kommenden Sonntag: „Ich möchte keine große Abschiedsfeier“, sagt der künftige Provinzial für Mitteleuropa, der nun sieben Jahre lang das Nikolauskloster geleitet hat. Sein Nachfolger, Pater Andreas Petith, wird am 2. Juni einziehen. Er ist in Jüchen bekannt: Der 62-Jährige war bereits für zwei Amtszeiten Rektor des Nikolausklosters.

Für Pater Felix war die Zeit in Jüchen eine der längsten in seinem bisherigen Ordensleben bei den Oblaten. Auch er hatte eine Art von Déjà-vu-Erlebnis mit diesem Ort, den er als Schüler bereits kennenlernte. In den vergangenen sieben Jahren hat der heute 47-Jährige das Nikolauskloster gemeinsam mit seinem Team von aktuell fünf Mitbrüdern und -patres zu einer offenen Begegnungsstätte für Familien gemacht. „Und das wird auch so bleiben“, ist er sicher. Zwar werde Pater Andreas sicherlich seine eigene persönliche Prägung mitbringen, aber das bestehende Team und neuerdings vor allem auch die Ordensschwestern werden laut Pater Felix die Familienorientierung im Nikolauskloster erhalten und fortsetzen. Fünf noch sehr junge Ordensschwestern - die älteste ist 34 Jahre jung - kommen jetzt regelmäßig zur Gestaltung der Familienveranstaltungen ins Nikolauskloster.

Pater Felix wird das Nikolauskloster aus mehreren Gründen in bester Erinnerung behalten, wie er sagt. Die sehr offenen, rheinischen Menschen hätten es ihm hier leicht gemacht, sich angenommen und zu Hause zu fühlen, sagt der norddeutsche Theologe. Es sei ein sehr guter Kontakt zu vielen Familien gewachsen. Außergewöhnlich sei auch die große Schar der Ehrenamtler, die das Nikolauskloster engagiert unterstützen. Und neben dem Klosterteam habe er auch die besonders gute Zusammenarbeit mit dem Organisten Detlef Monecke geschätzt.

In seiner neuen Position als Provinzial wird Felix Rehbock, zuständig für 115 Oblaten in Deutschland, Österreich und Tchechien, einerseits viele administrative Aufgaben haben. Der Geistliche, der seine persönliche Hauptaufgabe aber weiterhin in der Mission sieht, die gerade auch in Deutschland bitter nötig sei, wird aber auch weiterhin im Predigtdienst und vor allem auch in der Jugendarbeit tätig sein. Außerdem möchte er sich intensiv um die Seelsorge für die eigenen Ordensleute kümmern, wobei gerade auch die gute Begleitung und Hinführung des Nachwuchses sein persönliches Anliegen mit oberster Priorität sei, wie Felix Rehbock betont. Das Amtssiegel als Provinzial erhält er zwar erst am 26. Mai. Er sollte schon früher eingeführt werden, wollte aber unbedingt noch die Kinder zur Erstkommunion führen, die er für dieses Jahr vorbereitet hatte.

Doch seitdem im Januar bekannt gegeben worden war, dass Pater Felix der neue Provinzial der Oblaten werden würde, hatte er bereits seine Reisetätigkeit aufgenommen. Er hat sich bereits bei den meisten Bischöfen vorgestellt, in deren Diözesen die Oblaten ihre Häuser unterhalten. Die Heimstätten des Ordens seien übrigens alle vollkommen unterschiedlich. So unterhalten die Oblaten beispielsweise auch ein Haus mit nur vier ganz jungen Mitbrüdern, aber auch Tagungs- und Ausbildungsstätten, die Krankenstation im Mutterhaus und regelrechte „Missions-Enklaven“ etwa in Zwickau, wo nur drei Prozent der Bevölkerung Katholiken sind.

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