Jüchen Pater erklärt Kindern den Kreuzweg Jesu

Jüchen · Rund 250 Gläubige schlossen sich gestern dem Familienkreuzweg am Nikolauskloster an. Mit dabei: Viele Kinder, die zur Kommunion gehen.

 Pater Felix Rehbock (Mitte) erklärt den Kindern den Kreuzweg. Immer mit dabei: ein symbolisches Holzkreuz und andere Utensilien.

Pater Felix Rehbock (Mitte) erklärt den Kindern den Kreuzweg. Immer mit dabei: ein symbolisches Holzkreuz und andere Utensilien.

Foto: cka

Der Kreuzweg Jesu ist in fast jeder katholischen Kirche in irgendeiner Form dargestellt. Meist sind es Bilder an den Wänden, die die 14 Stationen von der Verurteilung Jesus' bis hin zur Grablegung zeigen. Doch: Was steckt eigentlich genau dahinter? Viele Kinder tun sich schwer damit, den Kreuzweg nachzuvollziehen und zu verstehen, warum dieser für Gläubige von so großer Bedeutung ist. Das Nikolauskloster will zum Osterfest alle offenen Fragen klären und lud Eltern und ihre Kinder jetzt zum Familienkreuzweg ein, an dem sich am gestrigen Karfreitag rund 250 Besucher beteiligten. Tatsächlich kamen Familien aus der ganzen Region zum Nikolauskloster, um sich die Sache mit dem Kreuzweg einmal von einem Fachmann erklären zu lassen. Pater Felix Rehbock, der an der Spitze des Oblatenmissionaren-Klosters steht, erläuterte kindgerecht und lebendig, was es mit den einzelnen Stationen auf sich hat.

Dabei bezog er die Besucher aktiv mit ein. Pater Felix ging zunächst auf das Leben Jesu ein und erzählte, dass er die Menschen aufgerichtet habe. "Er hat ihnen geholfen, er hat gepredigt und er hat die Menschen geheilt", sagte Rehbock und animierte jeden zweiten Besucher dazu, einmal selbst zu spüren, was es heißt, aufgerichtet zu werden: Er bat sie darum, sich zu beugen und sich von einem Nachbarn durch das Streichen über den Rücken wieder aufrichten zu lassen. Dadurch konnte Pater Felix die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und halten. Die Kinder - vor allem die etwas älteren - hörten ihm aufmerksam zu.

Die Aktion in den Gärten des beliebten Klosters verband er mit dem Singen einiger Lieder, darunter nicht nur solche, die anlässlich des Karfreitags zum Nachdenken anregten, sondern auch fröhliche. Denn der Überlieferung nach war der Einzug Jesus' in Jerusalem vor dem letzten Abendmahl ein feierlicher Anlass. Auch das gehört zur Geschichte des Kreuzwegs, die Pater Felix beim Gang durch einen Großteil der Klosteranlage verdeutlichte. Er legte dabei auch Wert auf Details und erzählte den Kindern im großen Klostersaal etwa davon, dass Jesus seinen Jüngern am Tag des Abendmahls die Füße gewaschen hat, obwohl er der König war. "Es ist nicht wichtig, immer der Tollste, der Beste zu sein. Vielmehr ist es wichtig, aufeinander zuzugehen und anderen zu helfen. Es reichen auch Kleinigkeiten", betonte er.

Doch zur Geschichte des Kreuzwegs gehören nicht nur diese Momente, sondern auch der Verrat durch Judas, die Verurteilung durch den Römer Pontius Pilatus, die Dornenkrone, die Jesus ebenso tragen musste wie das schwere Kreuz, an das er schließlich geschlagen wurde und starb. Pater Felix: "Wenn wir die Arme ausstrecken, sehen wir alle, dass wir ein Kreuz mit uns tragen." Ermutigend ging Felix Rehbock auch auf das ein, was Ostern eigentlich ausmacht: die Auferstehung Jesu. Zu denen, die die Erzählungen aufmerksam verfolgten, zählte auch die achtjährige Charlotte Heinrichs aus Hemmerden, die mit ihrer Mutter Sabine gekommen war. Charlotte empfängt im Mai ihre Kommunion und soll verstehen, was hinter Kreuzweg und Osterfest steckt. "Pater Felix erklärt das sehr anschaulich. Das gefällt uns", sprach Heinrichs auch für ihre Tochter.

(cka)
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