Jüchen Neues Verkehrskonzept für Jüchen

Jüchen · Immer mehr Bürger beschweren sich über Verkehr. Gutachter sollen prüfen, wie stark befahren die Straßen sind.

Immer mehr Verkehr auf Jüchens Straßen. Dadurch fühlen sich etwa die Anwohner in Gierath und in Jüchen an der B 59 belastet. Wie groß ihr Ärger ist, das zeigten sie im Umwelt- und Verkehrsauschuss. Zwar räumte Bürgermeister Harald Zillikens "steigende Kfz-Zahlen" ein. Doch wie stark der Verkehr durch Zweiräder, Pkw und Lastwagen tatsächlich zugenommen hat, sollen Gutachtern bei einer Verkehrsanalyse ermitteln. Dies empfahlen die Verkehrpolitiker einstimmig dem Rat, der darüber am Donnerstag, 1. Oktober, entscheidet.

Beispiel B 59: Dort haben die Anwohner Karl-Heinz Quack (66) und Necat Afyon (58) Unterschriften gesammelt. Sie fordern eine Sanierung der Straße und auch ein Verkehrskonzept für Jüchen. Was sie fürchten: einen Verkehrskollaps, wenn durch das Neubaugebiet Jüchen-West noch weitere Autos auf die Straße kommen. Quack schlug jetzt vor, den gemeindeeigenen Teil der B 59 nur für Anlieger zu öffnen. So sollten Laster aus der Gemeinde auf die Autobahn gebracht werden. Bürgermeister Harald Zillikens machte deutlich: "Dafür fehlt uns als Gemeinde die rechtliche Handhabe."

Beispiel Gierath: Dort kämpfen Klaus Schürmann und seine Mitstreiter von der Initiative "Lärm in Jüchen" gegen Verkehrslärm auf der L 71. Sie fordern für die Landstraße ein Tempolimit. Zudem versuchten sie, die bereits veröffentlichten Ergebnisse von Verkehrzählungen durch den Bürgermeister einordnen zu lassen. Doch damit kamen sie nicht weit. Ausschussvorsitzender Thorsten Borgert (SPD) machte ihnen klar: "Sie erhalten eine schriftliche Antwort." Für Harald Langer ein "Versuch, das Thema aus dem laufenden Wahlkampf herauszuhalten: Die Zahlen liegen doch vor", sagte er nach der Sitzung verärgert.

Bürgermeister Harald Zillikens machte dagegen in der Sitzung deutlich, dass er die Verkehrsbelastungen sehr wohl auf der Agenda hat. "Für den 8. Oktober werde ich Vertreter der zuständigen Behörden zu einem Gespräch ins Rathaus einladen." Am Tisch werden etwa Vertreter vdes Rhein-Kreises Neuss, der Kreispolizeibehörde und des Straßenbaulastträgers "Straßen NRW" sitzen.

In einem Schritt sollen jetzt Gutachter ermitteln, wie die Verkehrsströme auf den Jüchener Straßen verlaufen und wie leistungsfähig das Verkehrsnetz der Gemeinde ist. Dabei sollen vor allen Dingen zwei Aspekte berücksichtigt werden: die allgemein prognostizierte Zunahme des Verkehrs und die Auswirkungen des Braunkohlentagebaus Garzweiler - zum Beispiel durch die Wiederherstellung der Autobahn 44n - auf die Gemeinde.

Auch die örtliche CDU will sich um die Verkehrsprobleme an der der B 59 kümmern. Dies kündigte Sandra Lohr, die Vorsitzende des Gemeindeverbands Jüchen, gegenüber unserer Zeitung an. Dabei betonte Lohr, dass die Gemeindeverwaltung über keine rechtliche Handhabe verfügen würde. Aber: "Auch die Bürger können aktiv werden, etwa eine Initiative gründen."

(NGZ)
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