Jüchen Neues und Beliebtes beim Pflanzentausch

Jüchen · Großer Zulauf bei der Pflanzentauschbörse. Tauschen und fachsimpeln machten den Gästen Spaß.

 Annika Daumen und Gerlinde Quack mit ihren grünen Schätzen.

Annika Daumen und Gerlinde Quack mit ihren grünen Schätzen.

Foto: Ati

Start der ebenso renommierten wie beliebten NABU-Pflanzentauschbörse sollte eigentlich um 10 Uhr sein. Doch bereits eine halbe Stunde früher war richtig viel los. Gerlinde Quack, NABU-Mitglied aus Wey, ist schon lange dabei und weiß, warum die Veranstaltung seit 15 Jahren ein solcher Dauerbrenner ist: "Hier trifft man sich, fachsimpelt und bringt Pflanzen wie selbst gesäte Tomatensorten, Sonnenblumen, Himbeersträucher und Stauden mit, die sich zu breit gemacht haben." Für mehr Vielfalt im Garten wird unter den Hobbygärtnern und Gartenfreunden eifrig getauscht. Hunderte Kletterpflanzen, Kräuter, Obstgewächse, heimische Stecklinge und Blumen wechselten jetzt wieder den Besitzer. Aber auch ohne eigenes Tauschangebot wurde man sich einig.

Gabi Vocke aus Bedburdyck etwa suchte Pfingstrosen und bot diverse Mohnsorten. Auch Dieter Mouwens, erstmalig dabei, war als Rosenzüchter ein beliebter Gesprächs- und Tauschpartner. So auch für Alrun Sauer aus Jüchen, die bei Mouwens herrlich duftende, historische Rosen wie "Madame Hardy" und "Madame Boll" gegen ihre selbst gezüchtete Ochsenherz-Tomatenpflanzen tauschte.

Thomas Sablonski, Besitzer von Austragungsort Haus Neuenhoven, stellt den Pflanzentauchern gerne den Innenhof zur Verfügung. Und ist offensichtlich ein Kenner der Materie. Von einem knollenartigen Wurzelgemüse namens "Topinambur" konnte er berichten: "Das ist ein sehr gesundes Wintergemüse und hat, anders als Kartoffeln, keine Stärke, sondern Inulin. Erntezeit ist vor dem Frost - also etwa im September." Das Thema "Gesundheit aus dem Garten" ist mächtig im Vormarsch. So waren die Wildkräuter der zertifizierten Kräuterfachfrau Ingrid Paulußen aus Hochneukirch heiß begehrt. Andere Tauscher hatten die Heilpflanze Aloe Vera im Angebot und sogar Cola-Kraut, mit dem sich Trinkwasser herrlich aromatisieren lässt. Riesiges Interesse galt der eher bescheiden aussehenden Rankpflanze namens "Jiaogulan", auch "Kraut der Unsterblichkeit" genannt und bei Chinesen als Tee aufgebrüht beliebt. Insider streuen sogar geschnittene Blätter der Pflanze aufs Essen. Heike Fehrholz und Rosemarie Erdmann waren sich einig: "Es ist immer richtig spannend, was aus zunächst völlig unbekannten Pflanzen wird. Und was wir damit machen können."

(NGZ)
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