Jüchen Neuer Zweckverband für Tagebaukommunen

Jüchen · Einen Masterplan für die Region aufstellen: Das wollen die vier Tagebau-Kommunen Jüchen, Mönchengladbach, Erkelenz und Titz.

 Die Nähe zum Tagebaurand eint Jüchen, Erkelenz, Titz und Mönchengladbach. Die vier Kommunen wollen jetzt einen Planungsverband gründen.

Die Nähe zum Tagebaurand eint Jüchen, Erkelenz, Titz und Mönchengladbach. Die vier Kommunen wollen jetzt einen Planungsverband gründen.

Foto: CKA

Die vier Tagebau-Kommunen Jüchen, Mönchengladbach, Titz und Erkelenz wollen in Zukunft enger zusammenarbeiten. Der erste Schritt ist die Gründung eines informellen Planungsverbands. "Langfristig wollen wir unsere Kooperation in einem interkommunalen Zweckverband fortsetzen", kündigt Jüchens Verwaltungschef Harald Zillikens an. Dies sei kein einfaches Unterfangen, denn bei jedem Partner befinde sich der Tagebau in einem anderen Stadium; zudem erstreckt sich die Zusammenarbeit über die Grenzen von drei Kreisen - Mönchengladbach ist kreisfrei - und zwei Regierungsbezirken.

Die Weichen dafür werden die vier Stadt- und Gemeinderäte in ihren letzten Sitzungen des Jahres 2014 stellen. Am morgigen Donnerstag werden sich zunächst die Jüchener Planungspolitiker mit diesem Thema beschäftigen. In der Sitzung am Donnerstag, 18. Dezember, kann der Jüchener Rat darüber abstimmen. In Erkelenz hatte Bürgermeister Peter Jansen zu einer Auftaktveranstaltung eingeladen: Neben Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners (Mönchengladbach) und Bürgermeister Jürgen Frantzen (Gemeinde Titz) nahmen auch Ratsmitglieder teil; Bürgermeister Harald Zillikens wurde von den Fraktionsvorsitzenden sowie den Vorsitzenden von Umwelt- und Planungsausschuss begleitet.

Die Vertreter der vier Tagebau-Kommunen nennen sich selbst auch "Die Vier vom Restloch" - darin ist eine politische Botschaft enthalten: "In einem Verbund werden wir besser gehört als mit jeweils nur einer Stimme", ist Harald Zillikens überzeugt. Zunächst in einem informellen Planungsverband solle versucht werden, Themen mit Blick auf alle Beteiligten anzugehen und einen Masterplan für die Entwicklung er gesamten Region zu erarbeiten. Beteiligt seien auch RWE, die Innovationsregion "Rheinisches Revier" und die Bezirksregierungen.

Als Beispiel nennt der Bürgermeister die Auswirkungen der Tagebaurandlage: "In Jüchen gibt es eine Belastung durch Staub und Dreck, im Mönchengladbach beschäftigt man sich zurzeit mit der Grundwasser-Problematik."

Als "zentrale Zukunftsaufgabe" bezeichnet Zillikens den Strukturwandel: "Wir wissen alle: Die Braunkohle ist endlich. Die Frage lautet jetzt: Was passiert hier in 25, 30, 40 Jahren?' Wenn wir uns nicht jetzt mit dem Thema Strukturwandel beschäftigen, wird nichts passieren." Die Wirtschaftskraft für die Ära nach der Braunkohle zu sichern und die Weiterentwicklung der Kommunen aktiv zu gestalten - vor diesen Herausforderungen würden alle vier Partner gleichermaßen stehen.

Ein weiteres Thema sei die Rekultivierung. "Wenn sich an das Elsbach-Tal das Jüchener Wäldchen anschließen wird, ist an der Jüchener Gemeindegrenze ja nicht Schluss", so Zillikens. Gerade in diesem Bereich sei es sinnvoll, die Fläche bis zur Niers zu betrachten. Dies gelte etwa für die Planung von Verkehrswegen oder Wohngebieten.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort