Jüchen Neue Fahrbahn schon ein Sanierungsfall?

Jüchen · Der aktuelle Bauabschnitt der B 59-Sanierung verzögert sich, weil die regennasse Schotterschicht zuerst abtrocknen muss. Außerdem müssen notfalls Teile der neuen Fahrbahn auf der Odenkirchener Straße abgefräst werden.

 Die neue Fahrbahnoberfläche der Odenkirchener Straße muss im Notfall in Teilen abgefräst werden, wenn Messungen DIN-Abweichungen ergeben.

Die neue Fahrbahnoberfläche der Odenkirchener Straße muss im Notfall in Teilen abgefräst werden, wenn Messungen DIN-Abweichungen ergeben.

Foto: Tillmanns

Eine böse Überraschung gab es gestern für Straßen.NRW-Projektleiter Klaus Dahmen: Der für nächste Woche geplante nächste Teilabschnitt der B59-Sanierung muss vorerst ausgesetzt werden. Der Grund: Die bereits aufgebrachte Schotterschicht sei wegen des Regens der vergangenen Tage zu feucht. Der Asphalt könne erst aufgebracht werden, wenn alle Feuchtigkeit versickert oder verdunstet sei, erläutert Dahmen. So wird sich die Wiederöffnung der Stadionstraße noch weiter hinausziehen.

Wie geplant bleibt es laut Projektleiter aber bei der Vollsperrung des Kreisverkehrs am Markt von heute, 12 Uhr, bis morgen, 12 Uhr. Da die Wetteraussichten gut seien, könne dort der Asphalt "in einem Rutsch" aufgebracht werden.

Indes regt sich weiterhin der Unmut bei Anwohnern über den Zustand der bereits fertiggestellten Fahrbahn auf der Odenkirchener Straße. Auch Bürgermeister Harald Zillikens hat den Zustand der neuen Straße bemängelt. Es gebe zu viele Unebenheiten in der Oberfläche, habe er selbst beim Befahren mit dem Rad festgestellt, hatte Zillikens (wie berichtet) im Hauptausschuss beklagt. Dahmen sichert nun erneut die Nachmessung der Fahrbahn zu, die aber erst in zwei bis drei Wochen möglich sei. Und er räumt ein: "Zur Not muss die Fahrbahn in Teilen ausgefräst und neu gemacht werden." Doch auch eine solche Maßnahme werde wiederum an den neuen Schnittstellen unter Umständen zu leichten Unebenheiten führen, warnt er und fügt hinzu: "Für eine Bundesstraße können nicht die gleichen DIN-Messwerte für die Fahrbahnoberfläche wie bei einer Autobahn angelegt werden, wo die Kanaldeckel unterhalb der Fahrbahn verlegt werden," erläutert Dahmen.

Ihr Leid klagen auch Anwohner aus Wohngebieten, die zu inoffiziellen Umleitungen werden, weiterhin laut vernehmlich. Doch nicht nur die von den Abschnittssperrungen unmittelbar Betroffenen - wie aktuell das Gebiet rund um In den Weiden -, auch beispielsweise in Gierath werden die Auswirkungen der Großbaustelle bemerkbar.

So klagt die Gieratherin Odilia Behr über zunehmenden Umleitungsverkehr im Dorf. Vor allem Lkw belästigten die Anwohner: "Wenn die Lastwagen bei uns durchfahren, rappeln die Gläser im Schrank und das ganze Haus vibriert", stellt sie fest. Offensichtlich werde die eigentlich ausgeschilderte Umleitung über die Autobahn einfach missachtet oder übersehen. Durch die erhebliche Zunahme des Durchgangsverkehrs sorgten sich die Gierather außerdem, dass die ohnehin schon schlechte Straße weiter abnutze: "Und wir müssen dann womöglich als Anlieger noch für die Straßenreparatur aufkommen, die nötig wird, wenn die B 59 fertig ist", befürchtet Behr, die außerdem über eine deutliche Zunahme des Motorrad-Durchgangsverkehrs in Gierath klagt.

(NGZ)
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