Jüchen Nach kölschen Tönen ein zackiger Festmarsch

Jüchen · Der Zeltboden überträgt die Stimmung bis in die hintersten Reihen. Die Polka-ähnlichen Rhythmen haben bereits die Beine der Zeltbesucher in den vordersten Reihen erreicht. Anja Schröder hat sich sogar schon das Mobiliar des Festzeltes geangelt, steht auf einem wackeligen Klappstuhl aus Holz und klatscht begeistert im Takt mit. „Superjeile Zick“ – was die Kölner Gruppe „Brings“ da gerade auf der Bühne aus vollem Halse singt, erleben die Besucher im Jüchener Festzelt gerade live mit. „Das stimmt mich schon richtig auf Karneval ein. Aber auch die anderen Lieder gehen so richtig durch und durch“, sagt Anja Schröder aus Gustorf.

Unbeschreibliche Stimmung

Klaus Wawer hat inzwischen mit seiner Gruppe eine Viererkette gebildet – nein, keine Abwehr. Ganz im Gegenteil: Die Jüchener haben sich in die richtige Schunkelposition gebracht um „Loss dich falle“ mit den fünf kölschen Musikern so richtig mitfühlen zu können. „Schunkeln ist erfunden worden, damit sich die Menschen näher kommen“, motiviert Sänger Peter Brings die Masse. Das lässt sich auch Maike Schmitz nicht zwei Mal sagen. Schon hakt sie sich ein und lässt sich von der Melodie und ihrem rechten Nachbarn tragen. „Diese Musik ist einfach…“, beginnt die Jüchenerin. Anscheinend unbeschreiblich, denn sie findet nur noch eine Handbewegung, um ihre Eindrücke zu beschreiben.

Einige Stunden später sind die Gitarrenklänge und das Aufstampfen der 1000 Fußpaare zu den „kölsche Tön“ auf dem Hallenboden verklungen. Doch so ganz still ist es im Jüchener Festzelt noch nicht geworden. Nachdem „Brings“ am Wochenende das Feld geräumt hatten, machten sich die Jüchener Schützen zum Königsehrenabend mit zackigen Festmärschen auf.

Schützenpräsident Hans-Hubert Krall würdigte in einer kurzen Ansprache das amtierende Königspaar Helmut III. und Ulrike Eßer und zog eine positive Bilanz der ersten Regierungsmonate. Eßer bekam den Königsorden des Bürgerschützen- und Heimatvereins, während Vorjahres-König Frank Venis seit Samstagabend das Ehrenband an seiner Uniform tragen darf. Auf Lebenszeit hat das Ehepaar Venis als frischgebackene Inhaber der Ehrenkarte kostenfreienZutritt zu allen Veranstaltungen des Vereins. Ein glänzend aufgelegter „Soundconvoy“ sorgte anschließend wieder für ausgelassene Stimmung im voll besetzten Festzelt.

(RP)
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