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Jüchen Mit einer Masterarbeit wird Jüchen zur Stadt

Jüchen · Wirtschaftsförderin Annika Schmitz hat ihr Studium mit der Examensarbeit "In 10 Schritten zu einer Stadtmarke" bestanden.

 Wirtschaftsförderin Annika Schmitz hat ihr Studium mit der Masterarbeit "In 10 Schritten zur erfolgreichen Stadtmarke" abgeschlossen.

Wirtschaftsförderin Annika Schmitz hat ihr Studium mit der Masterarbeit "In 10 Schritten zur erfolgreichen Stadtmarke" abgeschlossen.

Foto: Lothar Berns

Eine harte, 45-minütige mündliche Verteidigung ihrer Masterarbeit "mit richtig fiesen Fragen" hat die 28-jährige Wirtschaftsförderin Annika Schmitz hinter sich gebracht. Sie darf sich jetzt Master of Public Management nennen. Seit September 2014 hatte Schmitz berufsbegleitend an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW in Gelsenkirchen studiert. Mit einer regelrechten Flut von Gratulationen reagierten ihre Kollegen im Rathaus und auch ihre Freunde in den sozialen Medien auf ihren Erfolg. Schließlich hatte die junge Frau über die lange "Durststrecke" hinweg die Wochenenden für Vorlesungen in Gelsenkirchen sowie Lernzeiten und Hausarbeiten verplant: "Jetzt habe ich wieder mehr Zeit für Freunde und Hobbys", atmete sie gestern auf.

Doch was von ihrem Studium bleibt, ist weit mehr als nur ein Titel, der sich gut in ihrer beruflichen Vita macht. Die 28-Jährige hat in ihrer 130 Seiten umfassenden Masterarbeit einen Leitfaden entwickelt, wie sich Kommunen wie Jüchen, aber auch größere Städte, in zehn Schritten erfolgreich zu einer Stadtmarke entwickeln können. Dafür gab es die Note Gut. Das Besondere an dieser Arbeit ist der Praxisbezug: Darin beschreibt und entwickelt die Wirtschaftsförderin aus eigener praktischer Erfahrung in Jüchen Strategien, wie sich Kommunen und Städte durch Alleinstellungsmerkmale positionieren und eine Marken-identität geben können.

Ein mutiges Bekenntnis als praktisch veranlagte Wirtschaftsförderin, die in Jüchen auch die Arbeitsbereiche "Stadt"-Marketing und Tourismus in einer Person vereint, hat sie bei der Disputation zu ihrer Magisterarbeit abgelegt. Die "fieseste Frage" habe eine Dozentin gestellt. Die habe wissen wollen, ob sich erfolgreiches Marketing für eine Stadtmarke auch wissenschaftlich eruieren lasse. "Ich habe ihr geantwortet, dass ich meinen gesunden Menschenverstand und meine Erfahrungen aus der Praxis in Jüchen für meine Masterarbeit zugrunde gelegt habe", sagt die junge Frau selbstbewusst. Und die Prüfer hätten ihre Ehrlichkeit anerkannt, freut sich Schmitz, deren Masterarbeit gebunden und vor allem als PDF-Datei in diesen Tagen zumindest unter den Kollegen bei der Jüchener Gemeindeverwaltung, aber möglicherweise auch in Verwaltungen anderer Kommunen, zum meist gelesenen Ratgeber avancieren könnte.

Und was sind nun die zehn Schritte zur erfolgreichen Stadtmarke und wo steht Jüchen? "Auf Position eins - Voraussetzungen schaffen", zitiert Annika Schmitz eine Kapitelüberschrift aus ihrer Masterarbeit. Allerdings sei Jüchen in vielen Nuancen auch auf dem Weg zur Stadt über den ersten Schritt hinaus, fügt sie hinzu und nennt das Beispiel der Nachhaltigkeitsprojekte. Ihr Leitfaden rät jedenfalls sofort im zweiten Schritt dazu, möglichst viele Zielgruppen während des gesamten Prozesses zu beteiligen. Stufe drei beinhaltet eine Markenanalyse, also konkret zum Beispiel: "Womit kann Jüchen punkten, was andere Kommunen so nicht zu bieten haben?

(NGZ)
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