Feuerwehr in Jüchen Mit Digital-Funk schneller am Einsatzort

Jüchen · 80.000 Euro soll die Feuerwehrfeuerwehr im nächsten Jahr für die weitere Ausrüstung aller Fahrzeuge mit Digitalfunk-Navi erhalten.

 Der stellvertretende Feuerwehrchef Michael Schroeder demonstriert das neue Digitalfunksystem.

Der stellvertretende Feuerwehrchef Michael Schroeder demonstriert das neue Digitalfunksystem.

Foto: L. Berns

Eigentlich sollten alle Feuerwehren in Deutschland schon zur Fußballweltmeisterschaft 2014 auf Digitalfunk umgestellt werden, erinnert der Jüchener Feuerwehrchef Heinz-Dieter Abels. Doch der ehrgeizige Zeitplan der Bundesregierung zieht sich in die Länge, obwohl die Umstellung auf Digitalfunk für die Freiwillige Feuerwehr Jüchen jetzt an Fahrt aufnimmt: 80.000 Euro sind dafür im Haushalt 2018 vorgesehen, den der Gemeinderat nach Möglichkeit in seiner Dezembersitzung beschließen soll. Und weitere 90.000 Euro stehen laut Abels noch aus dem Haushaltsjahr 2017 zur Verfügung: "Mit dieser Summe könnten wir dann punktgenau unsere 17 Fahrzeuge auf Digitalfunk umrüsten", sagt Abels.

Denn nur zwei neue Wagen, unter anderem der neue Rüstwagen, sind bereits mit der modernsten Digitalfunktechnik bestückt. Die biete vor allem den Vorteil, dass bei einem Alarm gleich automatisch der Routenplan von der Kreisleitstelle auf die Digitalfunkanlage mit dem integrierten Navigationssystem aufgespielt werde. "Das spart natürlich kostbare Zeit bei den Einsätzen. Bislang müssen wir die Einsatzrouten immer noch zuerst per Hand ins Navi eingeben", erläutert der Feuerwehrchef. Ein weiterer Vorteile des Digitalfunks sei die Abhörsicherheit. Und ganz wichtig: "Bisher läuft der gesamte Funkverkehr über einen Kanal. Der kann aber leicht überlastet sein, wenn es zu großen Flächenlagen kommt, wie es zum Beispiel beim Sturm "Ela" der Fall war", erläutert Abels.

Die Umrüstung auf Digitalfunk ist aufwendig, erklärt Abels die avisierten Kosten von 10.000 Euro pro Fahrzeug. Denn es müsse eine komplette neue Funkleitung durch jedes einzelne Fahrzeug gelegt werden, um die beiden neuen Digitalfunkstellen im Führerhaus sowie zu der zweiten Sprechstelle im Fond des Wagens miteinander zu verbinden. Übrigens seien die 10.000 Euro pro Fahrzeug und die 170.000 Euro insgesamt für die Digitalfunkumstellung bereits im Jahr 2014 berechnet worden: "Und bei der Feuerwehr ist auch nicht alles billiger geworden", gibt Abels zu bedenken.

Im Moment sind die älteren Feuerwehrfahrzeuge schon mit einem digitalen Handfunkgerät bestückt. Künftig sollen alle Führungsdienstler bei ihren Einsätzen mobile Digitalfunkgeräte erhalten. Insgesamt soll dadurch auch die Qualität der Kommunikation verbessert werden, indem neben der Feuerwehr auch die Polizei, der Katastrophenschutz und sonstige Rettungsdienste ins digitale Netz eingebunden werden.

Bereits im vergangenen Jahr wurden sechs Pilot-Leitstellen mit Digitalfunk ausgerüstet. Diese Pilotleitstellen befinden sich in Düsseldorf, sowie im Rhein-Erft-Kreis, Kreis Mettmann, Oberbergischen Kreis, der Städteregion Aachen und Hagen. Von dort heißt es übereinstimmend, die "Kinderkrankheiten" des Digitalfunks seien mittlerweile ausgemerzt.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort