Menschen 2019 in Jüchen Die Jugend machte Jüchen überall bekannt

Jüchen · Schauspieler Julius Weckauf, Christina Schliesky und Anna Kubat von FFF, Malerin Meral Alma, die zweijährige Lina stehen für Jüchen.

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Die Jugend macht Jüchen überall bekannt

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2019 war das Jahr der jungen Jüchener: Nicht nur die Stadt, die jetzt ihren ersten Geburtstag feiert, gehört zu den ganz Jungen. Julius Weckauf, der am heutigen 27. Dezember zwölf Jahre jung wird, machte im vergangenen Jahr bundesweit Furore als Darsteller des jungen Hape Kerkeling in dem Kinofilm „Der Junge muss an die frische Luft“.

Entdeckt wurde er im Alter von neun Jahren sozusagen im elterlichen Geschäft in Hochneukirch. Kunden hatten vom Casting für den Film gehört: „Du bist doch genauso lustig wie Hape, bewirb‘ dich mal!“, wurde Julius gleich von mehreren Hochneukirchern ermuntert. Mittlerweile kann sich Julius Weckauf vor Film- und Publikumspreisen kaum noch retten. Knapp vier Millionen Deutsche haben sein Filmdebüt gesehen.

Preise wie den New Faces Award, die Auszeichnung als bester Nachwuchsschauspieler beim Seattle International Film-Festival, der Kinder-Medien-Preis „Der weiße Elefant“, die „Goldene Henne“ und die „Romy“, die in Wien verliehen wurde, zeichneten Weckauf im zu Ende gehenden Jahr aus. Seine Zukunft sieht der Jüchener Gymnasiast, der zunächst noch Gärtner, dann Bäcker werden wollte, nun doch im Schauspiel, wie er bei seinem Auftritt zum Jahreswechsel bei Günther Jauch verrät. Schließlich steht Julius Weckauf aktuell vor der Kamera für das Remake von Catweazle fürs Kino: Sein Partner ist Otto Waalkes.

Zu den Jüchener Menschen des Jahres 2019 gehören zweifelsohne auch die jungen Gründerinnen der Fridays for Future-Gruppen Hochneukirch und Jüchen. Die damals 16-jährige Christina Schliesky startete in Hochneukirch im Frühjahr, es folgte die 15-jährige Anna Kubat mit der ersten Klimademo im Sommer auf dem Jüchener Marktplatz. Die war zwar nur wenig beachtet, aber die beiden jungen Frauen beteiligten sich auch an der Organisation von Großkundgebungen am Tagebau Garzweiler. Zu einem Teach in konnte Schliesky sogar prominente „Lehrer“ gewinnen. Es kamen Professor Andreas Pfennig von der Universität Lüttich, TV-Moderator Ralph Caspers, bekannt durch die „Sendung mit der Maus“, sowie Umweltschützerin Antje Grothus, die auch in der Berliner „Kohlekommission“ mitgearbeitet hat.

Absoluter Star der Herzen war im zu Ende gehenden Jahr die kleine Lina aus Hochneukirch,. Ihr Großvater Detlef Jackels hat mittlerweile 158 Mini-Rollstühle ehrenamtlich ohne Entgelt gebaut und in viele Länder verschickt. Die zweijährige Enkelin Lina, die an einem offenen Rücken leidet, war für ihn die Motivation, den ersten Mini-Rollstuhl zu bauen. Spenden und Preise für das soziale Engagement gab es etliche. Und die kleine Lina durfte als Sonderbotschafterin des nach ihr benannten Vereins „Linas Rollis“ in diesem Jahr sogar für zehn Minuten den Oberbürgermeister der Stadt Aachen vertreten.

Nach dem Motto „Der Neue ist auch der Alte“ gab es im vergangenen Jahr einen Wechsel in der Leitung des Nikolausklosters: Pater Felix Rehbock wurde im Mai zum Provinzial der mitteleuropäischen Provinz der Oblaten (Deutschland, Österreich und Tschechien) berufen und zog ins „Mutterhaus“ nach Hünfeld. Pater Andreas Petith nahm im Juni seinen Dienst im Nikolauskloster auf, wo er bis zu seinem Abschied im April 2012 schon einmal neun Jahre lang der Rektor war. In der Zwischenzeit war Peter Andreas der Leiter des größten niederösterreichischen Marienheiligtums in Maria Taferl in der Diözese St. Pölten. Im Nikolauskloster behält er die Öffnung für Familien und alle sonstigen Besucher ebenso bei wie das vielfältige Jahresprogramm. Einen neuen Themenschwerpunkt möchte Pater Andreas mit dem Natur- und Klimaschutz etablieren, wofür als Auftakt ein großes Kunstevent für Pfingsten geplant ist.

Auch politisch gab es neue Konstellationen. Bei der CDU legte Sebastian Heckhausen den Vorsitz nieder, da er aus Jüchen weg nach Neuss gezogen ist, wo er sich auch bereits wieder bei den Christdemokraten engagiert. Sebastian Heckhausen, der auch die Junge Union in Jüchen wiederbelebt hatte, stand für eine gewisse Erneuerung in der Partei, aus deren Fraktion in diesem Jahr mehrere Mitglieder aus Altersgründen nicht mehr kandidieren werden. Anstelle von Heckhausen übernahm Ralf Cremers als erfahrenes Ratsmitglied nun auch den Stadtverband. Zusätzlich wird er aber weiterhin auch als möglicher künftiger CDU-Fraktionsvorsitzender „gehandelt“.

 Bei der SPD Jüchen gab Vorsitzender Joachim Drossert „die Hälfte“ seines Amtes ab, damit Rosi Bruchmann künftig für die „Frauenquote“ vor Ort „mit regiert“. Ziel des Modellprojektes ist es, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie mit dem ehrenamtlichen Engagement in der SPD, insbesondere für Frauen und Männer mit Familienpflichten, zu verbessern.

Meral Alma, die junge Malerin aus Hochneukirch, feiert nationale und internationale Erfolge. Doch sie bleibt heimatverbunden und reiste mit einem ihrer riesigen Gemälde eigens für die Feier zur Stadtwerdung in Haus Katz an.

Musikalisch macht das Schlagerduo „2Glamur“ die Stadt Jüchen zunächst auf Mallorca und ab dem nächsten Jahr auch in Portugal bekannt. Britta und Dirk Ostermann produzieren ihre Hits im eigenen Tonstudio in ihrem Wohnhaus in Stessen.

Besonders farbig geht es im Hindutempel in Hochneukirch zu. Als Zeichen der Integration lädt Gemeindeleiter Varadan Pathmanathan zu den großen Festen und Prozessionen durch den Ort immer auch die deutschen Mitbürger und alle anderen ohne Ansehen von Religion und Abstammung ein.

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