Jüchener Hilfsorganisation Neuer Betreuungs-Lkw für die Malteser

Jüchen · Der 9,5-Tonner soll bei Großeinsätzen im Katastrophenschutz eingesetzt werden. Damit Betroffene unterstützt und versorgt werden können. Die Ausstattung für das Fahrzeug wird allerdings erst in den kommenden Monaten geliefert.

 Sven Schönfuss und Stadtbeauftragter Sascha Klein präsentieren „den Neuen“ beim Katastrophenschutz: Der Mercedes Atego dient vornehmlich als Transportfahrzeug für eine voll umfängliche Küchenausstattung in Rollcontainern.

Sven Schönfuss und Stadtbeauftragter Sascha Klein präsentieren „den Neuen“ beim Katastrophenschutz: Der Mercedes Atego dient vornehmlich als Transportfahrzeug für eine voll umfängliche Küchenausstattung in Rollcontainern.

Foto: Dieter Staniek

Ernstfall: Ein schweres Zugunglück. Um die Unfallstelle liegen Felder, die Bergung dauert viele Stunden. Unterdessen müssen Verletzte versorgt und Unfallbeteiligte betreut werden. Eine solche Aufgabe übernehmen die Katastrophenschützer der Malteser in Jüchen. Für diese Tätigkeit hat das Land NRW jetzt die Betreuungs-Lkw der Einsatzeinheiten ersetzt. Auch die Jüchener Malteser freuen sich über ein Fahrzeug mit neuesten Sicherheitsstandards.

Das Landeskonzept für Katastrophenschutz umfasst 241 Einsatzeinheiten mit jeweils einem Betreuungs-Lkw. Landesweit wurden in diesem Jahr insgesamt 52 Fahrzeuge an die Hilfsorganisationen übergeben und so die Vorgängerfahrzeuge, alle Baujahr 2005 bis 2006, ersetzt. Üblich seien Einzatzzeiträume von 15 bis 20 Jahren, informiert der Malteser Hilfsdienst.

Mit dem neuen Fahrzeug sind die Malteser in Jüchen „wieder mit dem aktuellen Standard der modernsten Technik ausgestattet“, sagt Sascha Klein, Stadtbeauftragter des Malterser Hilfsdienstes. Zwar sei der Lkw mit 9,5 Tonnen Gewicht schwerer als der Vorgänger, aber dafür deutlich sicherer für den Straßenverkehr. Weiter erklärt er, dass der neue Mercedes-Benz Atego vornehmlich als Transportfahrzeug für das Betreuungskonzept dient. Zwar sei die Ausstattung noch nicht da, sie werde aber im kommenden Halbjahr geliefert, informiert Klein. Bei der Ausstattung handelt es sich um zwölf Rollcontainer mit einer Küchenausstattung.

Zum Einsatz käme der Betreuungs-Lkw des Katastrophenschutzes der Malteser Jüchen bei Einsatzlagen wie dem schweren Zugunglück in Meerbusch im Dezember 2017. Damals wurden 41 Personen verletzt, etwa 155 waren am Unfall beteiligt. Für Vorfälle wie diesen können die Malteser Jüchen theoretisch landesweit angefordert werden. Dabei wird zwischen zwei Einsatzlagen unterschieden. Bei geplanten Maßnahmen, beispielsweise einer Evakuierung bei einer Bombenentschärfung, rückt der Betreuungskombi (Neunsitzer) mit einem Team aus. Dann werden die Betroffenen an einem Sammelplatz, zum Beispiel eine Turnhalle, versorgt. Bei großen, ungeplanten Einsätzen hingegen, rückt der Betreuungs-Lkw der Malteser samt Technikanhänger aus. Im Technikanhänger befindet sich das Equipment um ein großes Zelt zu errichten, zu beheizen und mit Licht und Strom zu versorgen. So kann auch mitten auf einem Feld eine Unterkunft geboten werden. Mit der Küchenausstattung wird die Verpflegung von Hilfsbedürftigen und Einsatzkräften gewährleistet.

Einsätze wie dieser sind jedoch nur ein kleiner Teil des Aufgabenfeldes der Malteser Jüchen. Mit Sanitätsdiensten, Rettungsdienstverstärkung und der Erste-Hilfe-Ausbildung beschäftigen sich die insgesamt 45 ehrenamtlichen Helfer in Jüchen vorrangig. Zu dem erweiterten Angebot zählt der durch Spenden finanzierte „Herzenswunsch-Krankenwagen“ mit dessen Hilfe schwerkranken Patienten als letzten Wunsch ein Ausflug zu einem von ihnen erwünschten Ziel ermöglicht wird. Ferner bauen die Malteser in Jüchen aktuell eine Jugendgruppe auf. Zehn junge Helfer konnten bereits gewonnen werden, weitere sollen folgen. Für die Jugendarbeit haben Helfer eine Qualifikation zum Jugendleiter absolviert.

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