Verkehrsausschuss in Jüchen L 354n: Ausschuss votiert für Süd-Trasse

Hochneukirch · Erfolg für die Bürgerinitiative zur L 354n: Einstimmig sprach sich der Verkehrsausschuss für die Trassenführung bei Hochneukirch südlich der A 46 aus. Nun sollen Gespräche mit dem Landesbetrieb Straßen NRW und RWE folgen.

 Bei Hochneukirch wurden für die L 354 n mehrere Trassenvarianten geprüft. Initiative und Politik sprechen sich für die südliche Lösung (B 3) aus.

Bei Hochneukirch wurden für die L 354 n mehrere Trassenvarianten geprüft. Initiative und Politik sprechen sich für die südliche Lösung (B 3) aus.

Foto: Cochet Consult

Ein klares Votum gab der Umwelt- und Verkehrsausschuss im Haus Katz ab: Der Neubau der L 354n soll unter der Voraussetzung vorangetrieben werden, dass der Streckenabschnitt „B“ bei Hochneukirch, etwa zwischen Holzer und Peter-Busch-Straße, „südlich der Bundesautobahn 46 verläuft“. Dies empfehlen die Politiker einstimmig bei einer Enthaltung dem Gemeinderat. Die Verwaltung solle unter dieser Voraussetzung mit den zuständigen Behörden das Linienbestimmungsverfahren fortführen. Klar wurde aber auch: Landesbetrieb Straßen NRW und RWE als Geldgeber müssen mitmachen.

Dennoch: Die Bürgerinitiative zur L 354n hat zumindest einen Teilerfolg erzielt. Seit Jahren kämpfen Hochneukircher gegen Pläne, die L 354n ab der Holzer Straße nördlich der Autobahn und damit nur wenige hundert Meter von der Bebauung entfernt zu bauen. Laut der Studie zur Umweltverträglichkeitsprüfung weist die Trasse B 1 nördlich der A 46 „insgesamt leichte Vorteile“ auf, stelle die „Vorzugsvariante“ dar. Die Initiative befürchtet dagegen mehr Lärm und Verkehr für den Ort, zudem führe diese Trasse, wie Rosi Janßen von der Initiative erklärt, durch einen Grünzug, der der Naherholung diene. 1059 Unterschriften hat die Initiative gesammelt, und bei einer Bürgerversammlung mit rund 200 Besuchern gab es eine Überraschung. Die CDU kündigte ihre Unterstützung für das Anliegen der Bürger an. Dies erklärte jetzt im Verkehrsausschuss auch CDU-Ratsherr Peter Trost. „Wir sind bislang dem Vorschlag von Straßen NRW für eine nördliche Trasse gefolgt, nun entsprechen wir dem Willen der Bürger“, sagte er nach der Sitzung. Unterstützt wurde er von Holger Witting (SPD) und Gerolf Hommel (FWG), der erklärte: „Wir sind seit Jahren für die südliche Trasse.“ Hommel hakte nach, ob RWE die Süd-Variante, die die A 46 queren muss und teurer werde, mittragen werde – der Konzern haben diese Lösung vor zehn Jahren abgelehnt.

„Ich kann nicht für RWE sprechen“, erklärte Bürgermeister Harald Zillikens. Nach einem Ratsbeschluss – ein früherer Beschluss soll aufgehoben werden – werde die Gemeinde ihre Haltung Straßen NRW und RWE mitteilen. „Wir müssen dann die Reaktionen abwarten“,sagte Zillikens und betonte: „Wir sind nicht Bauherr.“ RWE sei verpflichtet, die im Rahmen des Tagesbaus abgebauten Straßen wiederherzustellen oder entsprechende Geldmittel bereitzustellen. Eine Querung der A 46 habe es auf der früheren Straße nicht gegeben.

„Wir freuen uns, dass sich die Politik sich einstimmig hinter uns stellt“, sagte Initiative-Vorsitzende Ina Hustemeier. „Wir sind zunächst zufrieden, aber es muss weitergehen. Wir werden Kontakt mit Straßen NRW und RWE Kontakt aufnehmen“, ergänzte Frank Wynands von der Initiative.

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