Diskussion über die Gräberpflege in Jüchen Kritik am Pflegezustand der Friedhöfe

Jüchen · Eine Leserin beschwert sich über Laub auf den Gräbern in Hochneukirch. Der zuständige Dezernent reagiert prompt. Auch in der Politik gibt es eine Kontrovers über den Pflegezustand insbesondere des Friedhofes in Hochneukirch.

 Stelen für Urnen, wie auf dem Friedhof in Jüchen, werden immer öfter nachgefragt, um die Grabpflege zu vermeiden.

Stelen für Urnen, wie auf dem Friedhof in Jüchen, werden immer öfter nachgefragt, um die Grabpflege zu vermeiden.

Foto: Gundhild Tillmanns

Das Thema Friedhöfe, Begräbnisformen und vor allem die Pflege der Grabstätten wird aktuell auch in der Politik kontrovers diskutiert. Einig sind sich Politik und Verwaltung lediglich in ihren Beobachtungen, dass immer mehr Urnengräber in Stelen bevorzugt werden, um die aufwendige Pflege von Grabstätten zu ersparen. Kontrovers und durchaus heftig diskutiert wurde jüngst im Rechts- und Sozialausschuss und anschließend auch im Rat über den Pflegezustand der Jüchener Friedhöfe und insbesondere über eine angebliche „Verwilderung“ auf dem Friedhof in Hochneukirch. So hatte zumindest SPD-Mitglied Dennis Gischler im Fachausschuss kritisiert und „schlecht gepflegte Wege“ auf dem Friedhof in Hochneukirch moniert. Dem hatte Bürgermeister Harald Zillikens vehement widersprochen. Gerade der Friedhof in Hochneukirch sei besonders gut gepflegt und könne als Park bezeichnet werden. Genau diese Argumentation griff Gerd Bandemer (CDU) nun im Gemeinderat auf und rügte die Kritik der SPD am Pflegezustand des Hochneukircher Friedhofes als „dummes Zeug“.

NGZ-Leserin Gisela Lingen, die regelmäßig ein Grab auf diesem Friedhof pflegt, klagt aber über Laub, das noch vom Sommer übrig sei und auf die Grabstellen fliege. Zudem verunreinigten Blätter und Grasschnitt die Gräber, das die Mitarbeiter des Bauhofes mit den Blasgeräten aufnähmen und dann einfach „hinten raus“ wieder auf den Gräbern verteilten.

Auf diese Vorwürfe reagierte Bürgermeisterstellvertreter Oswald Duda prompt und fuhr am Freitag zum Friedhof Hochneukirch, um sich die Situation vor Ort anzuschauen. Dabei kam der Technische Dezernent zu dem Ergebnis: „Der Friedhof hinterlässt im Gesamtbild einen gepflegten, der Jahreszeit entsprechenden Eindruck. Fall es im Einzelfall zu einer Abweichung gekommen sein sollte, so bedauern wir dies“, teilte Duda nach seinem Ortstermin mit. Dem Friedhof in Hochneukirch sei aufgrund seiner Größe und Bedeutung ein fester Mitarbeiter des Baubetriebshofes zugewiesen. Bei besonderen Anlässen, wie Allerheiligen, Baumpflegemaßnahmen und bei Beerdigungen werde die Anzahl der Mitarbeiter verstärkt, fügt Duda hinzu. Er habe bei seinem Ortstermin jahreszeitlich bedingt vermehrten Lauffall und das Abfallen von Baumfrüchten, wie Eicheln oder Haselnüssen festgestellt. Da es sich um große Mengen handele, „konnten diese noch nicht vollständig aufgenommen und entsorgt werden“, gibt er zu. Allerdings gehörten solche Arbeiten im Herbst nun mal zum „täglichen Brot im gesamten Gemeindegebiet, insbesondere auf Friedhöfen“. Allerdings ärgerte sich Duda über den wilden Müll, den er an einer Stelle auf dem Friedhof vorfand. Und er fügte hinzu: „Kleinere Rasenflächen zwischen Gräbern werden häufig mit Rasenmäher und Fangkorb gemäht. Beim Arbeiten mittels Freischneider lässt es sich leider manchmal nicht vermeiden, dass Grünschnitt auch auf die Grabstellen fliegt,“ der dann aber von den Friedhofsmitarbeitern beseitigt werde.

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