Komplett-Angebot für Hund und Halter Jüchener planen großes „Hundeland“

Gierath · Jörg Sommer aus Gierath sucht Investoren und ein Areal für ein Komplett-Angebot für Hund und Halter – von einem Hundekindergarten und -hotel über eine Hundeschule bis hin zur Gastronomie, die auf Halter und Hund eingerichtet ist.

 Jörg Sommer mit Mick und Xenia, zwei Rhodesian Ridgebacks. Der 56-Jährige und seine Frau züchten Hunde und planen jetzt das „Hundeland“.

Jörg Sommer mit Mick und Xenia, zwei Rhodesian Ridgebacks. Der 56-Jährige und seine Frau züchten Hunde und planen jetzt das „Hundeland“.

Foto: Wolfgang Walter

Freudig laufen Mick und Xenia dem Besucher an der Haustür entgegen, dann ziehen sich die großen Hunde auf ihre weichen Kissen im Garten und Wohnzimmer zurück, bleiben absolut ruhig. „Rhodesian Ridgeback sind kernig, aber sie sind nicht aggressiv, sondern sehr sozialisiert“, sagt Jörg Sommer. Geschichten, dass diese Hunde in Afrika Löwen getötet haben sollen, seien „ein Mythos“. Der 56-Jährige versteht etwas von Hunden. Seine Frau Ana Calvo und er züchten die Rhodesian Ridgeback. Der neunjährige Mick kam bereits mehrmals als Deckrüde zum Einsatz. Zuchthündin Xenia (3) hat in einigen Monaten ihren ersten Deckakt. Im Garten stehen die Welpengatter für den Wurf bereit. Jörg Sommer berichtet vom ersten Preis, den Xenia bei der „German Winner Show“ in Neuss in ihrer Klasse kürzlich erreicht habe.

Auch eine Vortragsreihe „Talk about Dogs“ hat das Paar ins Leben gerufen. Doch was die beiden nun vorhaben, hat eine andere Dimension. Ein „Hundeland“ wollen sie schaffen, „ein Komplett-Angebot für Hund und Halter“, sagt Jörg Sommer. „Die Zeit dafür ist günstig. Während der Corona-Pandemie mit Homeoffice haben sich viele einen Hund zugelegt, und nun wissen manche nicht, wohin tagsüber mit dem Tier.“ Zudem seien viele Hunde nicht sozialisiert, weil während der Pandemie auch Hundeschulen zeitweise geschlossen hatten.

Eine große Freizeitanlage mit Einkaufsmöglichkeiten plant Jörg Sommer. Dazu gehören sollen beispielsweise ein Hundekindergarten und ein Hundehotel, aber auch ein Hundefriseur, eine Hundeschule, medizinische Versorgung und Physiotherapie. An Dienstleister wie ein Aus- und Weiterbildungszentrum für Hundetrainer und -halter ist ebenso gedacht wie an eine Agentur für Hundeveranstaltungen. Eine Shoppingmeile etwa mit Metzgerei für Hundefutter sowie eine Gastronomie für Mensch und Vierbeiner runden das Angebot ab.

Apropos Restaurantbesuch mit größeren Hunden. „Ich fahre vor dem eigentlichen Restaurantbesuch hin, sehe mir die Gegebenheiten an, frage etwa, ob ein Mitarbeiter Angst vor Hunden hat oder wo ich die Hunde ablegen kann. Das ist eine Frage der Höflichkeit“, erläutert Sommer.

Für das „Hundeland“-Projekt sucht der 56-Jährige, von Beruf Unternehmensberater, Investoren und Partner, er führt bereits Gespräche. „Ich bin gut vernetzt.“

Für das „Hundeland“ sei ein In- und Outdoor-Areal von drei bis vier Hektar Größe nötig, gesucht wird im Raum Köln/Düsseldorf/Mönchengladbach, natürlich auch Jüchen. Gut geeignet sei beispielsweise ein außerhalb der Besiedlung gelegener Bauernhof. Wichtig sei zudem eine gute Verkehrsanbindung in Autobahn-Nähe, damit Halter vor oder nach der Arbeit das „Hundeland“ schnell erreichen.

Wie seine Beschäftigung mit Hunden anfing? „Ich hatte vor Jahren berufsbedingt einen körperlichen Zusammenbruch. Meine Frau schlug vor, einen Hund anzuschaffen. Mick rettete und erdete mich damals“, berichtet der „kölsche Jung“, der vor vier Jahren nach Gierath zog.

Spezialisiert hat sich der 56-Jährige zudem auf das Thema Bissprävention bei Kindern. Er berichtet von Situationen, wenn Kinder einfach auf einen Hund zulaufen oder ihn sogar ärgern oder erschrecken. Manche Eltern, die dabei sind, würden das zulassen. Beim Beißvorfall ,Hund beißt Kind‘ sei „oft das Versagen der Eltern schuld“, sagt Sommer, der zu dem Thema Vorträge hält.

Und wie reagiert man, wenn man sich in einer bedrohlichen Situation mit einem Hund sieht? „Nicht anfassen, nicht weglaufen, nicht anschauen und nicht ansprechen“, nennt Jörg Sommer als Devise. Man solle den Blick abwenden, dem Hund auf keinen Fall in die Augen schauen – „sonst fühlt er sich bedroht“.

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