Jüchen Kolumbarium Garzweiler eröffnet

Jüchen · 108 Kammern für jeweils zwei Urnen bilden das neue Kolumbarium.

Eine neue Form der Bestattung wird jetzt in Garzweiler ermöglicht. Die Gemeinde konnte für 50.000 Euro ein Kolumbarium in der nur noch selten genutzten Friedhofshalle in Garzweiler einrichten. Es gibt dort insgesamt 108 Kammern, die jeweils Platz für zwei Urnen bieten. Sie sind aus Beton und Holz gebaut und mit jeweils einem Sims versehen, auf den Blumen gelegt oder gestellt werden können. Die Urnenkammern werden auf einem satinierten Plexiglas mit einer einheitlichen Schrift versehen, wie Gemeindesprecher Norbert Wolf informiert.

Für die Trauernden gibt es eine Sitzmöglichkeit gegenüber der Urnenwand. Tagsüber soll das Kolumbarium offen stehen. Darüber hinaus können Angehörige mit einem programmierten Schlüssel die Gedenkstätte betreten. Den können sie auf Wunsch mit dem Erwerb des Nutzungsrechts ausgehändigt bekommen. Die Urnenkammern, die bereits vor dem Tode erworben werden, sind mit einem Wellenmotiv gekennzeichnet. Nach der Beisetzung wird dann der Name angebracht.

Die Gemeinde Jüchen kommt mit der Schaffung dieses Kolumbariums einer veränderten Bestattungskultur entgegen, wie Wolf betont. Die habe sich in den vergangenen Jahren stark verändert. "Früher lag das Verhältnis ungefähr bei 80 Prozent Sarg- und 20 Prozent Urnenbestattungen. Zwischenzeitlich hat sich dieses Verhältnis auf ungefähr je zur Hälfte verschoben, wobei der Trend weiter zur Urnenbestattung geht", berichtet der Gemeindesprecher. Diese Veränderung liege auch im demografischen Wandel begründet. Auch in Jüchen werde die Bevölkerung immer älter, und damit eben auch diejenigen, die selbst Jahrzehnte lang das Grab ihrer Eltern gepflegt hätten. Auch bestehe aufgrund der gesellschaftlichen Veränderungen vielfach nicht mehr die Möglichkeit, sich regelmäßig um eine Grabstelle zu kümmern, spricht Wolf die Situation an, dass Familien nicht mehr, wie in alten Zeiten, über Generationen an einem Ort wohnen bleiben.

Für das Kolumbarium in Garzweiler habe eine in Jüchen gebildete Friedhofskommission die Vorschläge von einem Steinmetz und verschiedener Fachfirmen in Augenschein genommen und auswärtige Kolumbarien besichtigt.

(NGZ)
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