Jüchen Kita "Kunterbunt" bald mit zweitem Standort

Jüchen · Die "Villa Kunterbunt" wird um zwei Gruppen erweitert: Dafür wird jetzt das benachbarte Bürgerhaus für 1,2 Millionen Euro umgebaut. Die neuen Räumlichkeiten sollen pünktlich zum 1. August fertig sein.

Lediglich 18 Monate liegen zwischen der Vorstellung der Pläne und dem geplanten Einzug der Kita-Kinder: Bürgermeister Harald Zillikens und Michael Baumeister vom Tiefbauamt des Rhein-Kreises Neuss zeigten sich gestern zufrieden, "dass wir den knappen Zeitplan gehalten haben". Ein Vorteil für den Umbau war der milde Winter: "Sonst hätte es anders ausgesehen", gibt Baumeister zu bedenken. Am Freitag, 1. August, sollten die beiden Kita-Gruppen ihre Arbeit aufnehmen. Auch für Michael Baumeister war das Vorhaben ungewöhnlich: "Ich habe noch nie ein Bürgerhaus umgebaut." Ein weiteres Novum für die Gemeinde: Die Villa Kunterbunt wird die erste Einrichtung sein mit zwei benachbarten Standorten.

Die Gemeindeverwaltung musste laut Harald Zillikens "kurzfristig" auf die gestiegene Nachfrage nach Kita-Plätzen im Jüchener Zentrum reagieren. Daraufhin prüfte das Baumamt des Kreises unterschiedliche Optionen - von einem Neubau an der Stadionstraße bis hin zum Dachgeschoss-Umbau der dreigruppigen "Villa Kunterbunt". "Dies mussten wir aber verwerfen, etwa wegen des Brandschutzes", erläutert Baumeister. Auch die Jüchener Politiker waren sich zunächst uneins: Die SPD etwa favorisierte einen kompletten Neubau (Kosten: mindestens zwei Millionen Euro), doch die Mehrheit des Hauptausschusses favorisierte den von Verwaltung und Kreis vorgeschlagenen Umbau des Bürgerhauses.

Wer die barrierefreie künftige Kita betritt, steht in großzügigen Gruppen- und Nebenräumen. Die Wände sind hell, die Sanitäranlage mit höhenverstellbaren WCs und Waschbecken in den Gemeinde-Farben Blau und Weiß gefliest. Blau ist auch die Decke in der früheren Turnhalle, deren Holzparkett erhalten bleibt. An der Decke sind weiße Heizstrahler montiert, "so dass wir auf Heizkörper am Boden verzichten konnten. Diese hätten eine Unfallgefahr dargestellt", erläutert Michael Baumeister. Die Heizstrahler sollen an Wolken an einem himmelblauen Himmel erinnern. Weiterhin wurden in vielen Räumen Fußbodenheizungen verlegt. "Zum 1. August sind die Gruppenräume fertig", sagt Harald Zillikens. Anschließend werde noch das Außengelände gestaltet und eine Rampe am Nebeneingang gebaut.

Der Bürgermeister sieht in dieser Lösung einige Vorteile: "Zum einen wurde der Sanierungsstau in der Bürgerhalle gelöst; deren Unterhalt hätte jedes Jahr weiter Geld gekostet." Zum anderen sei der Umbau kostengünstiger als der Neubau. Weiteres Sparpotenzial liegt im personellen Bereich: Für die zwei neuen Gruppen wurden sechs Mitarbeiter eingestellt; auf eine eigenen Leiterin konnte aber verzichtet werden. Denn die beiden Gruppen sind an die "Villa Kunterbunt" angegliedert, die Silke Haenen leitet. Der Drahtzaun zwischen den benachbarten Grundstücken wird abgebaut. Sie sollen gemeinsam das Außengelände und auch die rund 200 Quadratmeter große Turnhalle als Indoor-Spielplatz nutzen.

(NGZ)
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