Jüchen King Stars wollen endlich siegen

Jüchen · Auf Sri Lanka spielen die meisten Tamilen am liebsten Cricket. In Jüchen ist das anders: Da bevorzugen die Tamilen Fußball. Seit 1995 haben sie ihre eigene Fußballmannschaft, die Jüchen King Stars. Eine tamilische Bundesliga gibt es zwar nicht, dafür aber zehn bis zwölf Turniere im Jahr, bei denen sich die King Stars mit anderen tamilischen Mannschaften messen können.

"Wir sind schon bei jedem anderen Turnier Erster geworden", sagt Kapitän Vinort Mahalingam (25). Nur nicht beim eigenen, das sie seit der Gründung einmal im Jahr ausrichten. Morgen ist es wieder soweit, ab 8 Uhr in der Zweifachhalle an der Stadionstraße. Und diesmal wollen die Jüchen King Stars ihren ganz persönlichen Fluch endlich brechen.

Morgen geht's los

"20 Senioren- und zwölf Juniorenmannschaften treten an", sagt Vinort Mahalingam. Sie reisen unter anderem aus Bremen, Stuttgart, Essen und Dortmund an. Die Jüchen King Stars starten mit zwei Teams — der ersten Mannschaft und einer Mannschaft, in der viele Gründungsmitglieder von 1995 mitspielen. Etwa 25 Mitglieder zählen die King Stars, im Alter von 14 bis 42 Jahren. Eine Frauenmannschaft gab es auch mal, aber die habe sich wieder aufgelöst, sagt Vinort Mahalingam.

Mehr als die Hälfte der aktuellen King Stars waren schon bei der Gründung dabei, so wie Präsident Sinnathurai Babu. 1995 seien überall in Deutschland tamilische Fußballmannschaften entstanden, erzählt er. Das Ziel war, so die Tamilen zusammenzubringen, die zumeist wenige Jahre zuvor wegen des Bürgerkrieges auf Sri Lanka geflohen waren. Bis heute sind die Fußballturniere wichtige Treffpunkte, bei denen sich Tamilen aus verschiedensten Regionen austauschen und die tamilische Kultur pflegen können. Doch es geht auch um Leistung, "wir spielen schon erfolgsorientiert", sagt Stürmer Sarangen Chandrakumar (21).

Zwei- bis dreimal pro Woche trainieren die King Stars, eine Gruppe von Schülern, Studenten und Berufstätigen. Ein Großteil ist darüber hinaus Mitglied in einem Jüchener Fußballverein. Ein paar Vereinskameraden kommen sicher auch in diesem Jahr wieder zum Turnier der King Stars in die Zweifachhalle, um sie anzufeuern. "Die Halle ist jedes Jahr voll", sagt Vinort Mahalingam stolz. "Einige Leute kommen extra wegen des tamilischen Essens", ergänzt Abwehrspieler Saanithyan Chandrakumar.

(naf)
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