Jüchener Gemeinschafts-Grundschule "Kinder einer Welt" zieht 900 Besucher an

Jüchen · Auf dem Gelände der Jüchener Gemeinschafts-Grundschule wurde am Samstag ein großes Fest veranstaltet. Den vielen Besuchern wurde ein buntes Programm geboten. Spiele und Spezialitäten gab es ebenso wie einen Trödelmarkt.

 Spiel und Spaß bot das große Fest "Kinder einer Welt", das am Samstag auf dem Gelände der Gemeinschafts-Grundschule stattfand.

Spiel und Spaß bot das große Fest "Kinder einer Welt", das am Samstag auf dem Gelände der Gemeinschafts-Grundschule stattfand.

Foto: L. Berns

Gänsehaut-Gefühl pur gab es am Samstag für etwa 900 Besucher des Festes "Kinder einer Welt" auf dem Gelände der Gemeinschafts-Grundschule in Jüchen. Und zwar gleich zur Eröffnung, als sich 14 Kinder unterschiedlicher Nationen vorstellten und die Gäste in der Sprache ihres Herkunftslandes grüßten. Als Symbol für die bunter gewordene Schulwelt in Jüchen ließen sie stellvertretend für alle Kinder bunte Luftballons in den Himmel steigen. Mit dabei waren etwa Isaac (9) aus Brasilien, Armela (9) aus Albanien, Jenani (9) aus Sri Lanka, Ariane (8) aus Togo und Stiwin (9) aus dem Irak.

Seit einem Jahr arbeitet das von Seelsorgerin Ingrid Scholz geleitete Team vom "Café Welcome" mit Flüchtlingsfamilien zusammen und konnte inzwischen dazu beitragen, deren Integration voranzubringen. Gemeinsam mit der stellvertretenden Leiterin der Gemeinschafts-Grundschule Jüchen, Brigitte Sokolowski, hatte Scholz die gemeinsame Vision realisiert, ein großes Kinderfest zu organisieren und so einen Beitrag zu Begegnung und Integration zu leisten.

Großen Einsatz für dieses Fest leisteten auch der Türkisch-Deutsche Freundeskreis, die Katholische Junge Gemeinde Aldenhoven, die Schachgemeinschaft Hochneukirch sowie Schülerinnen des Gymnasiums. "Durch den Zuzug von Menschen aus anderen Ländern und Kulturen hat sich in diesem Jahr auch das schulische Leben in Jüchen ein wenig verändert und ist letztendlich bunter geworden", stellte Sokolowski fest und betonte: "Es entstanden neue pädagogische Herausforderungen - unkonventionelle und kreative Ideen waren gefragt, wenn eines Morgens ein Kind ohne jegliche Deutschkenntnisse die Klasse betrat."

Bürgermeister Harald Zillikens dankte den vielen Freiwilligen, die durch ihren Einsatz in Jüchen die Integration erleichtern - so auch seit einem Jahr für 100 Flüchtlingskinder im Schul- oder Kindergartenalter. Insgesamt sechs Flüchtlingskinder gibt es jetzt an der Gemeinschafts-Grundschule Jüchen. "Mit der Einschulung kommen mehr," sagte Bürgermeister Harald Zillikens.

Integration war in der Gemeinde bisher offenbar kein Problem, wie von der seit 14 Jahren in Jüchen ansässigen Familie Edwert aus Sri Lanka zu erfahren war. Vater Benedict Edwert arbeitet inzwischen in einer Bäckerei und Tochter Evelyne (12) geht aufs Gymnasium. Dass in Jüchen alles so gut läuft, führt Mutter Edwert nicht zuletzt auf die Arbeit des "Café Welcome", des Türkisch-Deutschen und des Tamilisch-Deutschen Freundeskreises sowie nicht zuletzt auch "auf die Weltoffenheit der Bevölkerung" in der Gemeinde zurück.

(NGZ)
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