Jüchen Kein Zebrastreifen für K 19 - aber Verkehrserziehung für Eltern?

Jüchen · Eine überraschende Wende gab es in der Frage eines von Eltern aus Hochneukirch-Holz erwünschten zusätzlichen Zebrastreifens über die Kreisstraße 19 am Donnerstagabend bei der Debatte im Rechts- und Sozialausschuss. Zunächst hatten CDU-, FDP- und SPD-Kreistagsfraktionen angekündigt, sich auf Kreisebene für diese zusätzliche Fußgängersicherung einzusetzen. Eltern und Politiker hatten argumentiert, die Kreisstraße 19 müsse schließlich vom Wohngebiet Holz aus zwingend überquert werden, um die Grundschule, den neuen Kindergarten in Otzenrath, den Fußballplatz und auch die Lebensmittelmärkte zu erreichen.

Auf Antrag der FWG-Fraktion kam das Thema nun auch auf die Tagesordnung des Gemeindeausschusses, obwohl bekanntlich der Kreis für die K 19 zuständig ist. FWG-Fraktionsvorsitzender Gerolf Hommel hat zwar ebenfalls die erneute Prüfung eines Zebrastreifens beantragt. Aber im Fachausschuss, wo auch das Fehlen der Eltern, die sich für die Querungshilfe engagiert hatten, moniert wurde, drehte sich das Blatt. Tenor der neuen Sichtweise: Man sollte die bestehende Verkehrsinsel jenseits des Ortsschildes komplett entfernen und von den Eltern verlangen, mit ihren Kindern die beiden sicheren Überwege innerhalb der Ortschaft zu benutzen. Dieser neue Aspekt wurde in den Prüfungsauftrag an den Rhein-Kreis einstimmig mit aufgenommen.

Ausschussvorsitzender Andreas Tillmann (CDU) gab zu bedenken, es ließen sich eigentlich auch in jeder anderen Ortslage vergleichbare Stellen wie an der K 19 finden. Der ehemalige Polizeibeamte forderte deshalb, auch mal über eine Verkehrserziehung für Eltern nachzudenken. Auch "Kollege" Gerolf Hommel, noch im aktiven Polizeidienst, hatte dazu eine Idee. Sollte der gefährliche Überweg komplett wegfallen, dann sei es seiner Meinung nach sinnvoll, während der ersten Wochen Polizeibeamte zur Beobachtung an den verbleibenden Überwegen zu postieren.

Ausschussmitglied Gerd Bandemer (CDU) war nach eigenem Bekunden sozusagen mal "Privatstreife" gefahren und hatte die von den Eltern angeprangerte Gefahrenstelle morgens zwischen 7.15 und 8 Uhr beobachtet. Die behaupteten 100 km/h könne dort niemand fahren, meinte Bandemer: "Das ist dummes Zeug", sagte er wörtlich. Denn Eltern und SPD-Kreistagsfraktionen hatten eine Geschwindigkeitsreduzierung für die K 19 gefordert.

(gt)
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