Jüchen Jungpolitiker für Erhalt von G 8 am Gymnasium

Jüchen · Sie sind noch ganz nah dran, haben vor ein oder zwei Jahren Abitur am Gymnasium in Jüchen gemacht - ein G8er Abitur! Und eben genau für den Erhalt von G8 am Gymnasium Jüchen setzt sich jetzt der neue Vorstand der Jungliberalen (JuLis), der FDP-Nachwuchsorganisation ein. Der neue Vorsitzende Jannik Zintl ist 19 Jahre alt.

 Der neue JuLi-Vorstand mit Jannik Zintl (v.,l.) , Daniel Braun, Melike Porkolab, Yannick Bartsch und Sven Pöhler vor dem Gymnasium Jüchen, für das die Jungpolitiker den Beibehalt von G 8 beantragen.

Der neue JuLi-Vorstand mit Jannik Zintl (v.,l.) , Daniel Braun, Melike Porkolab, Yannick Bartsch und Sven Pöhler vor dem Gymnasium Jüchen, für das die Jungpolitiker den Beibehalt von G 8 beantragen.

Foto: Lothar Berns

Bekanntlich will die neue CDU/FDP-Landesregierung in NRW das Abitur nach neun Jahren an den Gymnasium wieder als Regelfall einführen. Das G8er-Abitur soll aber auf Antrag der Schulen in Einzelfällen weiterhin möglich bleiben. Die JuLi wollen ihren Antrag auf Beibehaltung von G8 an Bürgermeister und Ratsfraktionen sowie vor allem auch an die Schulkonferenz de Gymnasiums stellen.

Monika Thoeut, die Leiterin des Gymnasiums Jüchen, behält sich zwar den Beschluss der Schulkonferenz vor. Sie hat aber wiederholt öffentlich geäußert, G 8 habe sich an "ihrer" Schule gut eingespielt und bewährt, was auch die guten Abiturergebnisse zeigten. Zintl und sein Vorstandsteam wollen mit einem möglichen Beibehalt von G 8 am Gymnasium und dazu der Möglichkeit, an der Gesamtschule das Abitur nach neun Jahren zu machen, auch die schulische Vielfalt vor Ort erhalten.

Sie sprechen sich allerdings deutlich für den Erhalt des G8-Systems unter der Bedingung aus, dass von der Landesregierung im Rahmen der versprochenen zusätzliche Förderung zur Umsetzung eines qualitativ hochwertigen G8-Systems in die weitere Digitalisierung am Gymnasium sowie in zusätzliche Betreuungs- und Förderangebote investiert werde.

Die Jungen Liberalen betonen: Durch eine qualitativ hochwertige Infrastruktur, effektive Förderangebote und hohe pädagogische Kompetenz sei es am Gymnasium Jüchen möglich, die Schwächen, die das G8-System auf Landesebene aufgewiesen habe, auszuschalten und auch Kindern mit höherem individuellen Förderbedarf ein Vorankommen zu ermöglichen.

Auch die Umstellung auf den halben Ganztag habe in der Praxis nicht zu den befürchteten negativen Effekten geführt. Zintl sagt aber auch: "Wir würden uns wünschen, dass die Vereine und Institutionen der Gemeinde noch stärker mit den Schulen kooperieren würden, um Freizeitaktivitäten auch neben einem Ganztagssystem zu ermöglichen."

Die Scorpions und der TV Jüchen machten bereits Angebote für die Arbeitsgemeinschaften am Gymnasium, weitere Sportvereine, aber auch Angebote in Musik seien am Gymnasium willkommen. Bei ihrer Forderung nach dem Beibehalt von G 8 im Gymnasium argumentieren die FDP-Nachwuchspolitiker sowohl mit einer Profilschärfung fürs Gymnasium und für die Gesamtschule.

Sie betonen aber auch die Kooperationsmöglichkeiten: Zintl hält es für optimal, wenn Jüchener Schüler auch künftig die Möglichkeit behalten, vor Ort zwischen einem G8er und einem G9er Abitur wählen zu können.

Der JuLi-Vorstand betont: "Ein gut funktionierendes G8-System ohne Not über den Haufen zu werfen, halten wir für problematisch. Bildungspolitik als ideologische Spielwiese der Parteien kommt viel zu häufig mit harten Schnitten und drastischen Systemwechseln daher. Für uns ist völlig klar: Eine Schule braucht vor allem Ruhe, um sich selbst weiterentwickeln und eigene Profile und Schwerpunkte ausarbeiten zu können." Nach den Sommerferien können sich nun die Schulkonferenz des Gymnasium, Politik und Schulamt mit diesem Antrag befassen.

(NGZ)
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