Literatur und Theater in Jüchen Die Kunst, ein Theaterstück zu schreiben

Jüchen · Bühnenstück-Autorin Claudia Lüno aus Jüchen gibt ihre Kenntnisse in einem Volkshoch-Kursus im Frühjahr weiter.

Durch Zufall hat Claudia Lüno das Schreiben von Theaterstücken für sich entdeckt, es zu ihrem Beruf gemacht. Und weil sie dieses Metier so mag, möchte sie andere an ihrem Wissen teilhaben lassen. Wie man Theaterstücke schreibt, was es zu beachten gibt und wie sich diese Werke von Romanen unterscheiden, vermittelt die 52-Jährige auch anderen. Im Frühjahrssemester wird sie erstmals einen entsprechenden Kursus an der Volkshochschule anbieten. Parallel dazu arbeitet sie an ihrer Karriere als Theaterstückautorin – und hat ein weiteres Standbein als Schmuckdesignerin.

 Die Jüchenerin Claudia Lüno ist freiberufliche Autorin. 

Die Jüchenerin Claudia Lüno ist freiberufliche Autorin. 

Foto: Dieter Staniek

„Ich habe schon als Kind gerne geschrieben“, berichtet Claudio Lüno von ihren Ursprüngen als Autorin. Richtig Form nahm die Sache aber erst später an, „1996 bin ich dann ernsthaft zum Schreiben gekommen. Als mein Sohn noch kleiner war, habe ich Kurzgeschichten für ihn verfasst“, erinnert sich die gelernte Kinderpflegerin.

Sie wurde selbstständig als Autorin, veröffentlichte Bücher im Eigenverlag und organisierte Schreibwerkstätten und Workshops. Zu diesen Aktivitäten zählte unter anderem eine Schreibwerkstatt für Kinder auf der Burg Altena im Sauerland, wo die Jüchenerin um die Jahrtausendwende lebte. „Damals fand dann mit den ‚Schreibwürmern’, so hieß die Gruppe der Kinder, ein Märchenwochenende auf der Burg statt“, erzählt Claudia Lüno. „Dafür haben wir ein Theaterstück geschrieben.“ Das war so erfolgreich, dass die Initialzündung gelegt war. „Da bin ich auf den Geschmack gekommen“, berichtet die 52-Jährige. Mit der in dieser Phase gegründeten Gruppe „Acting Owls“, brachte sie bis 2007 weitere Stücke auf die Bühne. Und arbeitete an ihrer professionellen Ausbildung. 2013 absolvierte sie ergänzend eine Weiterbildung zur Drehbuchautorin. Angebote, die sich speziell um das Schreiben von Theaterstücken drehen, habe sie nirgends gefunden. „Das ist ein Grund, warum ich einen solchen Kursus selbst anbieten möchte.“ Etwa eine Woche bis einen Monat schreibt die Jüchenerin an Theaterstücken.

Ein Theaterstück unterscheide sich stark vom Schreiben eines Romans. Der Autor für ein Bühnenstück müsse neben Handlung, Dialogen und Figuren auch Kostüme, Bühnenbild, Spezialeffekte und Musik einfließen lassen – und sich überlegen, wie er mit verschiedenen Szenen, eine Geschichte erzählen kann. „Außerdem muss der Autor genau überlegen, wie Emotionen dargestellt werden können, weil Beschreibungen wie im Buch fehlen“, sagt Claudia Lüno. Der Autor brauche zusätzlich „ein Gefühl für den Inszenierungsprozess“, er müsse „visuell denken können.“ Wenn sie beim Schreiben an bestimmten Stellen lachen oder weinen müsse und das Publikum an denselben Stellen auch so reagiere, „ist das ein Erfolg, ein unbeschreibliches Gefühl.“

Zu ihren Genres zählt die freiberufliche Autorin Märchen sowie mystische und zauberhafte Geschichten. Ihr zweites Steckenpferd, das Schmuckdesignen, möchte sie mit ihren geschriebenen Werken verbinden. „Jedes Märchen hat eine bestimmte Symbolik. Die möchte ich in den Schmuckstücken für den Zuschauer verewigen.“

Das VHS-Programm fürs Frühjahrssemester erscheint Ende 2019.

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